Apple äußert sich öffentlich zu den Folgen des Digital Markets Act (DMA) und zeigt sich besorgt. Der EU-weite Gesetzesrahmen zwingt das Unternehmen, tiefgreifende Änderungen an seinen Produkten und Diensten vorzunehmen. Was das für iPhone-Nutzer bedeutet? Weniger Datenschutz, mehr Risiken und langsamere Innovationen – zumindest laut Apple.
Was steckt hinter dem DMA?
Der Digital Markets Act ist ein EU-Gesetz, das für mehr Wettbewerb auf digitalen Plattformen sorgen soll. Große Tech-Konzerne wie Apple, Google oder Meta gelten als sogenannte „Gatekeeper“ und müssen Drittanbietern mehr Zugang gewähren. Das betrifft vor allem App-Stores, Bezahlfunktionen und Schnittstellen.
Was ändert sich konkret für Apple-Nutzer?
Apple nennt drei große Kritikpunkte:
1. Verzögerte Funktionen
Neue Features wie Live-Übersetzung mit AirPods, iPhone-Synchronisierung auf dem Mac oder Datenschutzfunktionen in Apple Maps kommen in der EU später – oder gar nicht. Der Grund: Apple muss sie laut DMA auch für Drittanbieter öffnen, bevor sie in Europa freigegeben werden dürfen. Die EU-Kommission habe Sicherheitsbedenken bislang ignoriert, so Apple.
2. Weniger Sicherheit bei Apps
Durch den DMA sind alternative App-Stores und Sideloading erlaubt, auch mit Zahlungsdiensten außerhalb des App Store. Apple warnt vor höherem Betrugsrisiko, etwa durch gefälschte Banking-Apps oder unseriöse Bezahlmethoden. Auch Erotik- und Glücksspiel-Apps könnten so erstmals aufs iPhone gelangen.
3. Neue Risiken für den Datenschutz
Apple muss künftig auch besonders sensible Nutzerdaten wie WLAN-Verläufe oder Benachrichtigungsinhalte mit Drittanbietern teilen – sogar dann, wenn Apple selbst keinen Zugriff darauf hat. Das Unternehmen befürchtet dadurch mehr Tracking und weniger Privatsphäre.
Was sagt Apple zur Zukunft?
Apple warnt: Die Nutzererfahrung in der EU werde schlechter, Geräte könnten ins Hintertreffen geraten. Gleichzeitig entstünde ein unfairer Wettbewerb, denn der DMA trifft Apple härter als Konkurrenten wie Samsung oder chinesische Anbieter.
Trotz aller Bedenken betont Apple, weiter an Lösungen zu arbeiten, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen – ohne die eigene Sicherheitsphilosophie aufzugeben.
Kurzfazit
Apple muss in der EU Funktionen verzögern oder streichen
Nutzer und Nutzerinnen bekommen mehr Auswahl – laut Apple aber auch mehr Risiken
Datenschutz und App-Sicherheit stehen laut Apple auf dem Spiel
Der Konflikt zwischen Innovation und Regulierung spitzt sich zu
Der Beitrag Apple kritisiert EU-Gesetz DMA scharf: Keine Vorteile, hindert Innovationen erschien zuerst auf appgefahren.de.
