Nachdem ich die ersten beiden Generationen der Apple Watch Ultra ausgelassen habe, habe ich dieses Jahr einen neuen Anlauf gewagt. Eigentlich habe ich die Ultra-Watch immer als zu groß eingestuft, doch es gibt einen ausschlaggebenden Grund, der über meiner Zu-Groß-Argumentation steht: die Akkulaufzeit.
In eine dickere und größere Apple Watch passt auch ein größerer Akku, und das macht sich sofort bemerkbar. Während ich meine normale Apple Watch täglich aufgeladen habe, greife ich jetzt nur noch alle zwei bis drei Tage zum Ladegerät. Anfangs habe ich mich dabei noch erwischt, dass ich die Ultra 3 täglich aufs Ladepad gelegt habe, aber diese Angewohnheit musste ich mir abgewöhnen.
Ich schlafe nicht mit der Apple Watch Ultra 3
Schlafen mit der Apple Watch Ultra 3? Will ich nicht. Die 49mm-Uhr ist ohnehin für schmale Handgelenke kein Leckerbissen und im Bett empfinde ich sie als störend. Genau aus diesem Grund lege ich die Uhr abends ab – neuerdings aber neben und nicht auf das Ladepad. Man muss sich nichts vormachen: Das tägliche Laden ist kein Ausschlusskriterium und lädt man sein iPhone ohnehin über Nacht auf, kann auch die Watch, bestenfalls auf einer 2-in-1-Ladestation, nachtanken.
Die Apple Watch Ultra 3 ist größer und dicker.
Dennoch finde ich den Komfortgewinn gut, vor allem dann, wenn man den heimischen Bereich verlässt und zum Beispiel auf Reisen ist. Eine Steckdose ist dank Powerbanks ohnehin überflüssig und ich habe jetzt den Stresstest bei meinem Trip nach New York gemacht. Ich bin montags früh mit vollem Akku los und habe kurz vor meinem Rückflug eine leere Apple Watch Ultra 3 vorgefunden. Ich bin am Mittwoch um 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr deutscher Zeit) in New York in den Flieger gestiegen und habe dann zur Powerbank gegriffen. Durch die Zeitverschiebung haben sich sogar fast drei Tage Akkulaufzeit ergeben!
Während Apple von bis zu 42 Stunden Batterielaufzeit spricht, habe ich fast 72 Stunden geschafft – und das ohne Stromsparmodus. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich die Ultra 3 eher wie eine klassische Uhr behandelt habe und damit den eigentlich großen Funktionsumfang nur marginal ausgeschöpft habe. In meinem Beispiel habe ich eingehende Nachrichten gelesen, überraschenderweise die Uhrzeit abgelesen, Siri genutzt sowie mit der Wallet-App bezahlt und mein Flugticket verwaltet. Aufgaben, worüber die Apple Watch Ultra 3 nur lachen kann. Weder Lust noch Zeit für Workouts war da, auch die EKG-App, die Schlaferfassung oder den neuen Schlafindex habe ich nicht genutzt. Zu meinem Vorteil: 5G war nicht aktiv, was auch zu einer längere Laufzeit führt.
Die technischen Daten gibt es bei Apple
Ich will hier gar keinen technischen Testbericht herunterrattern, sondern lieber auf meine Alltagserkenntnisse eingehen, da ich finde, dass man damit oftmals mehr anfangen kann. Ich habe ja schon geschrieben, dass der neue „Wrist Flick“ für mich ein Game Changer ist und kann weiterhin bestätigen, dass die Handgelenksdrehung richtig wertvoll ist. Das ist letztendlich aber kein Grund, auf die Apple Watch Ultra 3 umzusteigen, denn immerhin bekommen auch andere Modelle „Wrist Flick“.
Wenn dich dennoch die technischen Daten interessieren, lege ich dir Apples Vergleichswebseite ans Herz.
Display mit weitem Sichtwinkel macht sich positiv bemerkbar
Das Display ist besser ablesbar und in den Titanrahmen eingelassen.
Als jahrelanger Apple Watch-Nutzer, der immer auf die klassische Variante gesetzt hat, ist mir das Display in der Ultra sofort positiv aufgefallen. Es ist nicht nur deutlich heller, sondern auch besser aus schrägen Blickwinkeln ablesbar. Davon abgesehen bietet die 49mm-Uhr mehr Fläche fürs Display, das auch im Titanrahmen eingelassen ist. Da eine Uhr für mich ein Alltagsgegenstand ist, kann es auch zu Abnutzungserscheinungen kommen. Meine alte Alu-Watch hat schon etwas gelitten, unter anderem weist das Display minimale Kratzer auf, die man bei eingeschalteter Uhr aber nicht sieht. Darüber hinaus hat meine schwarze Uhr am Gehäuse unschöne silberne Stellen, da ich mit der Uhr über Beton geschrappt bin.
Ich will nicht sagen, dass das bei der Apple Watch Ultra 3 nicht möglich ist, aber die Wahrscheinlichkeit ist durch die bessere Materialwahl geringer.
Ich nutze das Potenzial der Apple Watch Ultra 3 nicht aus
Weiter oben habe ich ja schon geschrieben, dass ich die Watch Ultra 3 quasi im Lite-Modus genutzt habe. Dafür muss man nicht zwingend zur Apple Watch Ultra 3 greifen, aber die genannten Vorteile gibt es halt nur im Top-Modell. Das verhält sich beim iPhone ja oftmals gleich: Die vielen Pro-Funktionen bleiben oft links liegen, da man einfach das beste iPhone mit der besten Kamera möchte. Telefonieren, WhatsApp, Surfen, YouTube und gute Bilder knipsen – das geht auch mit dem Standard-iPhone sehr gut.
Fazit: Gekommen, um zu bleiben
Vielleicht etwas groß, dafür aber leistungsstark.
Kurz vor Ablauf der Rückgabefrist kann ich sagen: Liebe Apple Watch Ultra 3. Du bist zwar etwas groß und etwas schwer, aber deine Akkulaufzeit, dein schönes Display und deine Robustheit haben mich überzeugt, sodass du dir den Platz an meinem Handgelenk gesichert hast.
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