Das Bundesverkehrsministerium (BMV) hat umfangreiche Vorschläge für eine Reform der Fahrschulausbildung vorgelegt. Ziel sei es, den Erwerb des Führerscheins günstiger, moderner und zugleich sicher zu gestalten. Diskutiert wird unter anderem, dass Theoriestunden künftig per App und Sonderfahrten teilweise am Simulator erfolgen könnten.
Zentraler Bestandteil der geplanten Reform ist eine stärkere Öffnung für digitale Lernformen. Durch den verstärkten Einsatz digitaler Werkzeuge, darunter auch einer App, soll die Pflicht zum Präsenzunterricht in der theoretischen Fahrausbildung künftig entfallen.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (Bild: BMV)
Praxis im Simulator und weniger Theorie
Auch die praktische Fahrausbildung soll modernisiert werden. Den Plänen des Verkehrsministeriums zufolge spielen Simulatoren künftig eine größere Rolle. Das BMV schlägt beispielsweise auch vor, dass die Fähigkeit zum Fahren eines Schaltwagens vollständig am Simulator erlernt werden kann. Die anschließende Prüfung könne dann in einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe stattfinden.
Die Zahl der verpflichtenden Sonderfahrten, etwa auf Autobahnen, bei Nacht oder Überland, soll reduziert werden. Einige dieser Fahrten könnten laut Ministerium ebenfalls im Simulator absolviert werden. Die Dauer der praktischen Prüfung soll auf die europäische Mindestvorgabe von 25 Minuten verkürzt werden.
Begleitend will das Bundesverkehrsministerium erreichen, dass der Fragenkatalog für die theoretische Prüfung, der derzeit mehr als 1.100 Fragen umfasst, um etwa ein Drittel gekürzt wird. Der Schwerpunkt der Fahrausbildung soll künftig stärker auf den Aspekten der Verkehrssicherheit liegen.
Mehr Transparenz von Fahrschulen gefordert
Für die Fahrschulen bedeuten die geplanten Neuerungen darüber hinaus, dass die Fortbildungsangebote für Fahrlehrer digitalisiert werden und die bürokratischen Anforderungen für sie sinken sollen. Das Ministerium will zudem erreichen, dass die Fahrschulen ihre Preise und Durchfallquoten künftig online veröffentlichen müssen, um Vergleiche zu erleichtern und mehr Transparenz zu schaffen.
Die Vorschläge sollen in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Ländern, Fahrlehrerverbänden und Verbraucherorganisationen weiter ausgearbeitet werden. Die gesetzlichen Änderungen könnten im ersten Halbjahr 2026 beschlossen werden.
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