Seit dem Update auf iOS 14.0 hat Apple verschiedene App-Tracking-Funktionen in den eigenen Geräten implementiert. Das sogenannte „App Tracking Transparency“ (ATT) ist eine Funktion, mit der iPhone- und iPad-User selbst entscheiden können, ob sie es Apps erlauben, ihre Aktivitäten in anderen Apps und auf Websites zu Werbezwecken verfolgen zu können. Es lassen sich sowohl einzelne Apps ausnehmen als auch das Tracking komplett deaktivieren.

Mit diesem Schritt verhindert ATT, dass Apps ohne ausdrückliche Genehmigung auf die Werbe-ID eines iPhones, iPads oder Apple TVs zugreifen können. Auf diese Weise kann keine personalisierte Werbung ausgespielt werden, was wenig überraschend für großen Unmut bei einigen Werbetreibenden und Datenbrokern sorgte. Facebook beispielsweise wehrte sich vor der ATT-Einführung vehement gegen diesen Schritt, schaltete seitenweise Zeitungsanzeigen und warf Apple vor, ein Feind kleiner Unternehmen zu sein.

Nun könnte das App Tracking Transparency-Feature allerdings in der Europäischen Union auf der Kippe stehen. Das berichtet DPA International in einem neuen Artikel. Apple erklärt dort in einer Stellungnahme:

„Intensive Lobbyarbeit in Deutschland, Italien und anderen Ländern Europas könnte uns dazu zwingen, diese Funktion zum Nachteil der europäischen Verbraucher zurückzuziehen.“

Mit App Tracking Transparency kann personalisierte, App-übergreifende Werbung deaktiviert werden.

Deutschland hatte bereits 2022 eine Untersuchung zu App Tracking Transparency eingeleitet. Im Februar 2025 entschied das Bundeskartellamt vorläufig, dass Apple mit ATT seine Marktmacht missbraucht und sich selbst bevorzugt behandelt habe. Apple hingegen gibt an, keine Daten von Drittanbieter-Apps zu sammeln. Wie DPA International berichtet, kritisierte das Bundeskartellamt jedoch, „dass die Vorschriften das Unternehmen selbst nicht daran hinderten, Daten aus dem App Store, der Apple ID oder verbundenen Geräten zu kombinieren und für Werbezwecke zu nutzen.“

Apple habe argumentiert, dass man den Wettbewerbsbehörden verschiedene Lösungen vorgeschlagen habe, deren Bedenken jedoch nicht ausräumen konnte. In einem Statement gegenüber der DPA erklärt das Unternehmen:

„Wir werden die zuständigen Behörden in Deutschland, Italien und ganz Europa weiterhin dazu auffordern, Apple zu erlauben, unseren Nutzern dieses wichtige Datenschutz-Tool weiterhin zur Verfügung zu stellen.“

Bislang ist unklar, wann das Bundeskartellamt eine endgültige Bewertung bekannt geben wird. Auch in Italien gibt es noch keine definitiven Aussagen: Dort wird eine Entscheidung der Wettbewerbsbehörden zu derselben Frage im Dezember dieses Jahres erwartet.

Der Beitrag App Tracking Transparency: Funktion könnte laut Apple in der EU deaktiviert werden erschien zuerst auf appgefahren.de.

Blog

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *