Immer mehr Kleinkinder kommen mit Smartphones in Berührung. Ob über Halterungen am Kinderwagen, App-gesteuertes Spielzeug oder die Geräte der Eltern. Dabei erfolgt der Zugang oft beiläufig. Ein Beitrag des ZDF-Magazins frontal zeigt, welche Folgen das für die kindliche Entwicklung haben kann.
An der Universität Siegen untersuchen Erziehungswissenschaftler seit 2016 den digitalen Familienalltag. Ihre Beobachtung: Frühe Bildschirmnutzung beeinflusst das Körper- und Ich-Bewusstsein von Kindern nachhaltig.
Studien legen Zusammenhänge zwischen häufiger Smartphone-Nutzung und Entwicklungsverzögerungen nahe. Dazu zählen motorische und sprachliche Einschränkungen sowie psychische Probleme. Dennoch fehlt es bislang an einer politischen Reaktion. Ein Grund ist der eingeschränkte Datenzugang. Viele Tech-Unternehmen machen keine Angaben darüber, wie Kinder ihre Produkte nutzen.
Gesundheitliche Risiken und fehlende Interaktion
In einer Fachklinik in Österreich behandeln Spezialisten zunehmend kleine Kinder mit Symptomen, die an Autismus erinnern, sich aber auf intensive Bildschirmnutzung zurückführen lassen. Sprache entwickle sich im Dialog, nicht im einseitigen Medienkonsum. Studien aus den USA zeigen zudem: Je früher Kinder ein eigenes Smartphone nutzen, desto häufiger treten psychische Belastungen wie Suizidgedanken, Halluzinationen und Aggressionen auf.
Die Bundesbildungsministerin hat eine Expertenkommission eingesetzt und empfiehlt: Kinder unter drei Jahren sollten keine Bildschirmzeit erhalten. Zugleich sollen Schulen verstärkt Medienbildung vermitteln. Der Schutz jüngerer Kinder bleibt jedoch Aufgabe der Eltern.
Viele Familien tun sich schwer, klare Regeln im Umgang mit digitalen Geräten zu finden. Fachleute empfehlen medienfreie Zeiten und begleitete Nutzung. Der Bildschirm dürfe nicht dauerhaft direkte Interaktion ersetzen.
Mit Dank an Jürgen!
Der Beitrag Smartphones im Kinderzimmer: Frühkontakt nimmt zu erschien zuerst auf iphone-ticker.de.
