Nachdem Apple im Sommer 2025 Klage gegen den Technik-YouTuber Jon Prosser und den Videomacher Michael Ramacciotti eingereicht hatte, liegen nun neue Informationen zur rechtlichen Auseinandersetzung vor. Während Apple im Oktober beim zuständigen US-Bundesgericht beantragte, ein sogenanntes Versäumnisurteil gegen Prosser zu erlassen, meldete sich dieser nun selbst zu Wort.
Von Apple verklagt: Der YouTuber Jon Prosser
Gegenüber dem US-Magazin The Verge erklärte Prosser, er stehe seit Beginn des Verfahrens in aktivem Austausch mit Apple. Die Darstellung, er habe nicht reagiert, sei falsch.
Tatsächlich wurde am 17. Oktober ein Eintrag ins Gerichtsregister vorgenommen, weil Prosser bis zu diesem Zeitpunkt keine offizielle Antwort auf die Klageschrift eingereicht hatte. Apple hatte ihn bereits im Juli über die Fristen informiert. Auch wenn die Kommunikation offenbar außerhalb des Gerichtsrahmens stattfand, könnte dies nun dazu führen, dass Apple ein Urteil ohne mündliche Verhandlung beantragt.
Fanboys ohne wirtschaftliches Interesse?
In den eingereichten Unterlagen betont Apple erneut den Vorwurf eines gezielten Vorgehens. Laut Klageschrift soll Ramacciotti über einen befreundeten Apple-Mitarbeiter Zugriff auf ein internes Testgerät erhalten und Prosser gegen Bezahlung mit nicht veröffentlichten Informationen zu iOS 26 versorgt haben. Apple sieht darin eine Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und fordert neben Schadensersatz auch eine Unterlassung künftiger Veröffentlichungen.
Ramacciotti bestreitet diesen Vorwurf in seiner Einlassung und schildert sich selbst als langjährigen Apple-Fanboy, der sich der Tragweite seines Handelns nicht bewusst gewesen sei. Zwar räumt er ein, Prosser während eines Videoanrufs Einblick in das Entwicklungstelefon gegeben zu haben. Eine geplante oder kommerzielle Zusammenarbeit habe es seiner Darstellung nach jedoch nicht gegeben. Von einer Bezahlung sei zu diesem Zeitpunkt keine Rede gewesen.
Ordentlich ausgeschlachtet: Prosser veröffentlichte zahlreiche Videos zum „Leak“
Zugleich äußerte sich Apple besorgt darüber, dass Ramacciotti nach der Kontaktaufnahme im Juli zehntausende Textnachrichten gelöscht haben soll. Dieser gibt an, keine konkrete Aufforderung zur Beweissicherung erhalten zu haben und habe seine Geräte später freiwillig zur Verfügung gestellt. Der nächste Verhandlungsschritt ist für Ende Oktober angesetzt. Prosser bleibt bislang ohne formelle Stellungnahme im Verfahren.
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