Tablettechnisch sieht es bei mir immer noch so aus, dass ich mein iPad Pro 11″ aus dem Jahr 2020 im Alltag nutze. Für meine Einsatzzwecke bietet das Gerät, auch wenn neueste Funktionen wie das Multitasking aus iPadOS 26 oder auch Apple Intelligence damit nicht nutzbar sind, immer noch genügend Leistung.
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HUAWEI MatePad 12 x 2025 Tablet, 2,8K und 144 Hz, 1000 Nits, Ultraklares PaperMatte…
Nachdem ich in diesem Jahr durch eine Kooperation mit dem Tech-Hersteller Huawei bereits die Möglichkeit hatte, das aktuelle Flaggschiff-Tablet des Unternehmens, das Huawei MatePad Pro 12,2″ sowie ein Einsteiger-Modell ausprobieren zu können, hat man mir nun für ein Review das gerade frisch auf dem Markt vorgestellte Mittelklasse-Tablet, das Huawei MatePad 12 X aus diesem Modelljahr, bereitgestellt. Das 18,3 x 27,0 x 0,6 cm große und etwa 555 Gramm leichte Tablet verfügt über ein 12 Zoll großes und mattes IPS-Display, das vom Hersteller als „Huawei PaperMatte Display“ bezeichnet wird und eine 88-prozentige Screen-to-Body-Ratio umfasst, über eine Auflösung von 2.800 x 1.840 Pixel bei 280 ppi verfügt, und eine Helligkeit von bis zu 1.000 nits aufweist.
Als Betriebssystem fungiert beim MatePad 12 X das Huawei-eigene HarmonyOS 4.3, das auf Android basiert und von einem 256 GB großen internen Speicher sowie 12 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Als Prozessor kommt ein Octa-Core Kirin T92B zum Einsatz. Die Rückkamera bietet bis zu 8.192 x 6.144 Pixel bei einer f/1.8-Blende und einen LED-Blitz. Videos lassen sich mit bis zu 1080p aufnehmen. Für Videotelefonate steht eine Frontlinse mit 8 Megapixel mit einer Blende von f/2.2, einer Bildauflösung von 3.265 x 2.448 Pixel und einer Videoauflösung bis 1080p bereit. Der verbaute und nicht herausnehmbare 10.100 mAh-Akku soll für eine lokale Videowiedergabe von bis zu 14 Stunden sorgen.
Dual-Band-WLAN, Bluetooth 5.2 und Fingerabdrucksensor
Der Huawei M-Pencil Pro kann magnetisch am Tablet befestigt werden.
Im Hinblick auf die Konnektivität steht beim MatePad 12 X WiFi mit 2,4 und 5 GHz, Bluetooth 5.2 mit Unterstützung für BLE, SBC, AAC, LDAC und L2HC, Huaweis eigenes NearLink, OTG und USB-C mit Unterstützung für USB 3.1 Gen 1 zur Verfügung. Zum Entsperren kann eine Gesichtserkennung genutzt werden, zudem gibt es einen Umgebungslicht-Sensor, ein Gyroskop, einen Hall- und einen Schwerkraftsensor. Zur Positionsbestimmung gibt es keinen eigenen GPS-Sensor, sondern nur die Ortung über das WLAN-Netzwerk, für beste Tonqualität sorgen sechs verbaute Lautsprecher sowie zwei Mikrofone.
Soweit die generellen Spezifikationen des neuen Huawei-Tablets. Als jemand, die seit Jahren auf iPadOS setzt, war die Einrichtung und die erste Nutzung des MatePad P12 X zwar etwas ungewohnt, allerdings hatte ich durch die Tests der anderen beiden Huawei-Tablets mittlerweile schon etwas Erfahrung. Zur Nutzung des Tablets mit all seinen Diensten braucht es auch hier ein Huawei-Konto. Die zahlreichen Bestätigungen, die ich Hauwei und den eigenen Services gestatten musste, kamen wir erneut wie bei den anderen beiden Huawei-Geräten im Vergleich zu Apple-Geräten deutlich mehr vor.
Gerade bei der Erstinstallation von wichtigen Apps trat auch hier das altbekannte Problem auf, das aktuell allen Geräten von Huawei gemein ist: Bedingt durch die diplomatischen Differenzen zwischen den USA und China gibt es auf den Geräten des chinesischen Herstellers keinen Google Play Store und weitere Dienste des amerikanischen Konzerns Google mehr.
Kein nativer Google Play Store: Umweg über den Aurora Store
Auch eine Tastaturhülle ist im Lieferumfang enthalten.
Zwar steuert Huawei den eigenen App Store namens „App Gallery“ bei, dort finden sich aber viele Apps, die ich gerne heruntergeladen hätte, nicht wieder. Zudem werden einige eigene Anwendungen bereitgestellt, beispielsweise als Alternative zu Microsofts Office-Suite („WPS Office“), Google Maps („Petal Maps“) oder eine KI-gestützte Suche („Petal Search“). Und leider Gottes gibt es für Android-Geräte üblich auch wieder einiges an Bloatware, die zum Glück in vielen Fällen nur als Verknüpfung auf dem Huawei-Tablet existierte: Hier musste ich erst einmal zahlreiche Löschvorgänge vornehmen, um App-Verknüpfungen zu AliExpress. Freemium-Games und Co. vom Gerät zu werfen.
Mit dem Dritt-Anbieter namens Aurora Store gibt es jedoch eine vergleichsweise simple Möglichkeit, auch auf den Google Play Store mit den dort verfügbaren Apps zugreifen zu können: In der Huawei App Gallery steht die App „Aurora Store“ zur Verfügung, die über ein zusätzliches Plugin eine Verbindung zum Google Play Store herstellt. Das Interface vom Aurora Store ähnelt dem des Google Play Stores stark und bietet verschiedene Kategorien, eine Suchfunktion und mehr. Hier finden sich dann auch Google-Anwendungen wie Google Maps, Google Docs, YouTube, Gmail und weitere, ebenso wie bekannte Apps wie Reddit, Bluesky, Mastodon, die Mediatheken-Apps der öffentlich-rechtlichen Sender, Mozilla Firefox, Apple Music, Apple TV+, Signal, MagentaTV, WOW, DAZN, Amazon Prime Video, Amazon, eBay, PayPal, Chefkoch, Twitch, DeepL, FotMob, Tagesschau, Sportschau und viele weitere mehr.
HarmonyOS und das IPS-Display
So sieht das PaperMatte-Display des MatePad 12 X aus.
Anders als bei anderen Android-Tablets von Samsung und Co. setzt Harmony OS von Huawei auf ein nahezu ähnliches Interface wie bei iPadOS. Große und nahezu quadratische Icons mit leicht abgerundeten Ecken, ein farblich abgesetztes Dock sowie einige Widgets für den Startbildschirm lassen ein wenig iPad-Feeling aufkommen. Anders als auf dem iPad gibt es unter Harmony OS noch zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten mit ganzen Icon-Sets und eine eigens dafür geschaffene „Designs“-App, in der man Wallpaper, Icons und weitere individuelle Designs herunterladen kann – einige sind allerdings auch mit einem Preisschild versehen.
Ein Kernfeature des neuen Huawei MatePad 12 X ist das matte IPS-Display im 3:2-Format, das über eine Screen-to-Body-Ratio von 88 Prozent verfügt und etwas dünnere Displayränder als die aktuellen iPad Air-Geräte aufweist. Durch das leicht texturierte, matte Display lässt sich der Bildschirm auch ohne störende Spiegelungen sehr gut bei Gegen- und Sonnenlicht ablesen. Mit 1.000 nits Maximalhelligkeit ist das MatePad 12 X nicht ganz so hell wie das Flaggschiff-Modell der MatePad-Reihe, das Pro mit 2.000 nits. In dieser Preisklasse muss man zwar auch auf die hochwertigere OLED-Technologie verzichten, bekommt aber im Vergleich zum aktuellen 11″ iPad Air von Apple eine höhere Auflösung (280 vs 264 ppi) und eine doppelt so gute Helligkeit (1.000 vs 500 nits). Insgesamt gehört das verbaute IPS-Panel zu einem der besseren in dieser Mittelklasse-Kategorie und macht bei der täglichen Nutzung viel Spaß.
Kann man mit dem MatePad 12 X produktiv arbeiten?
Auch Fotos und Videos lassen sich mit dem Tablet aufnehmen.
Huawei spricht auf der Produktseite des MatePad 12 X wie auch schon beim MatePad Pro-Tablet von „produktivem Arbeiten wie am PC“. Mit der Beilage des M-Pencil Pro und der Huawei-eigenen Zeichen-App „GoPaint“ sind auf jeden Fall Kreative schon einmal gut gerüstet – und auch weitere Zeichen-Apps lassen sich über den Aurora Store nachladen. Für gewöhnliche Recherche- und Office-Arbeiten können Drittanbieter-Browser wie Mozilla Firefox und Opera, ebenso wie die mitgelieferte WPS Office-Suite genutzt werden. Letztere bietet neben klassischer Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen auch weitere Office-Aufgaben wie die Umwandlung von PDF-Dateien, das Scannen und Unterschreiben von Dokumenten und mehr.
WPS Office stellt die Dokumente optional in der Huawei-eigenen Cloud, oder auch direkt auf dem Gerät zur Verfügung, erlaubt ein Teilen per Messenger und E-Mail, und hält als Ausgabeformate auch klassische Microsoft-Formate wie docx bereit. Auch ein interner Dateimanager ist vorhanden, ebenso über den Aurora Store auch eine Anbindung über die DS File-App an meine Synology DiskStation.
Mein Fazit, Kaufpreis und Verfügbarkeit
Das Schreiben mit der Tastaturhülle ist angenehm, auch ein deutsches QWERTZ-Layout ist vorhanden.
Im Lieferumfang des Huawei MatePad 12 X enthalten ist neben dem Tablet selbst, einem USB-C-auf-USB-A-Kabel sowie einem 66W-Ladegerät auch ein graues Mikrofaser-Poliertuch für das Display. Ebenso wird ein Stylus, der Huawei M-Pencil Pro, eine kabellose Zwei-Tasten-Maus mit integriertem Scrollrad, und auch ein passendes Tastaturcase bei einer Bestellung über den Huawei Webshop kostenlos beigelegt. Das ist für ein Tablet schon einiges an Zubehör, bedenkt man, dass Apple beispielsweise für das Magic Keyboard Case des iPad Air ganze 329 Euro, für den Apple Pencil Pro 149 Euro oder den Apple Pencil USB-C 89 Euro extra verlangt.
Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, hin und wieder einen Blick über den Apple-Tellerrand zu werfen und zu schauen, was andere Hersteller leisten und anbieten können. Das neue Huawei MatePad Pro 12 X kann in dieser Hinsicht vor allem mit dem guten Preis-Leistungsverhältnis, dem umfangreich kostenlos mitgeliefertem Zubehör und einem in der Preisklasse hochwertigen Display überzeugen. An dieser Stelle könnte sich Apple für neue iPad-Generationen durchaus eine Scheibe abschneiden.
Produktives und mobiles Arbeiten ist mit dem Gerät durchaus möglich, allerdings sollte man dann auch mit anderen Geräten im Android- und Google-System verankert sein, um von den entsprechenden Synergien profitieren zu können. Für reines Web-Surfing, E-Mails schreiben und YouTube-Videos ansehen ist das MatePad 12 X mit dem veranschlagten Preis von 649 Euro gerade noch im Rahmen, allerdings gibt es für diese Zwecke auch deutlich günstigere Einsteiger-Modelle, sowohl von Huawei als auch von Apple.
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Das Huawei MatePad 12 X wird im Webshop von Huawei zum Preis von 649 Euro inklusive der passenden Tastaturhülle, dem Huawei M-Pencil Pro sowie einer kabellosen Maus ausgeliefert. Bei Amazon gibt es das Paket, allerdings ohne die kabellose Bluetooth-Maus zum identischen Preis. Alle Infos zum neuen Huawei-Flaggschiff-Tablet finden sich auch auf der Produktseite des Herstellers.
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