Der Kinderkanal KiKA steht vor einem grundlegenden Wandel. Nach fast drei Jahrzehnten klassischer Fernsehpräsenz könnte das Angebot künftig ausschließlich digital verbreitet werden. Anlass dafür ist der geplante Reformstaatsvertrag, den die Bundesländer aktuell beraten.
Ziel ist es, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stärker auf digitale Nutzung auszurichten. Sobald alle 16 Landtage zugestimmt haben, könnte die Reform am 1. Dezember 2025 in Kraft treten. Mit Sachsen in der vergangenen Woche haben mittlerweile 13 Bundesländer ihre Zustimmung gegeben. Bei den verbleibenden drei Ländern wird ebenfalls mit Zustimmung gerechnet.
Für den KiKA würde dies das Ende der klassischen Ausstrahlung bedeuten. Inhalte sollen dann nur noch über App, über Mediatheken und Streamingangebote im Internet zugänglich sein. Die bisherige Verbreitung über Kabel, Satellit oder Antenne würde entfallen. Ob der Kinderkanal sein Programm weiterhin in Form eines Livestreams oder ausschließlich auf Abruf bereitstellt, ist noch offen. Ein eigenes lineares Fernsehangebot ist nach jetzigem Stand jedoch nicht mehr vorgesehen.
Übergangszeit startet im Dezember
Mit dem geplanten Inkrafttreten des Vertrages beginnt eine Übergangsphase, in der die Umsetzung der neuen Strukturen vorbereitet wird. Der Sendebetrieb des KiKA endet zu diesem Zeitpunkt nicht abrupt. Erste technische Anpassungen sind allerdings bereits geplant: So endet am 18. November 2025 die Ausstrahlung in Standardauflösung via Satellit.
Auch andere Bereiche des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind von der Reform betroffen. Künftig sollen bestimmte Textangebote im Internet reduziert werden, um den Wettbewerb mit privaten Online-Medien zu entschärfen. Zusätzlich sind Veränderungen bei Spartensendern vorgesehen.
In welcher Form der KiKA künftig verfügbar sein wird, steht noch nicht abschließend fest. Klar ist jedoch, dass das klassische Kinderfernsehen vor einem tiefgreifenden Umbruch steht, mit dem Smartphone als künftigem Hauptzugang.
KiKA: Videos für Kinder (Kostenlos, App Store) →
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