Nachdem Apple gestern erstmals Details zu seinem neuen 3D-Druckverfahren für die Apple Watch Series 11 und Ultra 3 veröffentlicht hat, legt iFixit heute nach und liefert spannende Einblicke hinter die Kulissen der neuen Fertigungstechnologie.

Rätsel um den USB-C-Anschluss

Beim Auseinandernehmen des neuen iPhone Air stieß iFixit auf ein besonderes Detail: Der 3D-gedruckte USB-C-Port besitzt laut den Technikexperten eine „kettenähnliche, kreisförmige Struktur“ auf der Oberfläche. Diese sei so ungewöhnlich, dass selbst erfahrene 3D-Druck-Profis kurz ins Grübeln kamen. Die Struktur misst nur rund 50 Mikrometer, was feiner als ein Haar ist.

Spannend daran: Die Muster passen nicht zu früheren Berichten, wonach Apple auf sogenanntes „Binder Jetting“ setzt – eine Technik, bei der Pulver mithilfe eines Bindemittels verklebt wird. Stattdessen fand iFixit deutliche Hinweise auf ein ganz anderes Verfahren.

So sieht das Material des USB-C-Ports unter dem Mikroskop aus. Foto: iFixit.

Technik wie aus der Medizinforschung

iFixit verweist auf eine Facharbeit aus der Medizintechnik von 2018, in der eine Methode beschrieben wird, mit der mittels gepulster Laserablation mikroskopisch feine Titanstrukturen erzeugt werden können. In der Studie ging es darum, Implantate antibakteriell zu machen. Beim iPhone Air sorgen die Strukturen allerdings nicht für zusätzliche Hygiene, auch wenn die Technik offenbar ähnlich ist.

Apple bestätigt indirekt

Ein Blick in Apples Pressemitteilung zum 3D-Druck der Apple Watch liefert weitere Hinweise: Apple beschreibt einen Herstellungsprozess, bei dem Maschinen mit sechs Lasern rund 900 Titan-Schichten für jedes Watch-Gehäuse aufbauen. Für iFixit ist klar: Das passt perfekt zu den eigenen Beobachtungen, auch wenn Apple die Methode nicht beim Namen nennt.

Das sind die Vorteile des Verfahrens

Warum dieser Aufwand? Laut iFixit bringt das Verfahren klare Vorteile:
weniger Materialverschwendung
geringere Hitzeentwicklung
weniger Gefahr für Verfärbungen oder Verformungen

So sieht der USB-C-Port im iPhone Air aus. Foto: iFixit.

Allerdings: Für die Reparaturfreundlichkeit bedeutet der Schritt keinen großen Fortschritt. Der 3D-Druck findet in Apples Produktionskette statt, nicht in heimischen Werkstätten.

Und ein kleines Detail zum Schluss: Apple spricht beim iPhone Air gern von „Titan in Luft- und Raumfahrtqualität“. Laut iFixit ist das eher Marketing als ein offizieller Materialstandard.

Der Beitrag Fixit untersucht Apples gedruckten USB-C-Anschluss im iPhone Air erschien zuerst auf appgefahren.de.

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