Apple bekommt juristischen Gegenwind aus Frankreich: Die französische Verbraucherorganisation CLCV hat Mitte November dieses Jahres eine Sammelklage gegen den Konzern aus Cupertino beim Pariser Zivilgericht eingereicht, die sich auf die im App Store implementierten Praktiken bezieht. In einer Pressemitteilung erläutert die CLCV die Hintergründe der Klage.
Vorausgegangen war eine Entscheidung der Europäischen Kommission vom 4. März 2024, nach der Apple die eigene marktbeherrschende Stellung missbraucht habe, indem man von Herausgebern von Musik-Streaming-Apps verlangt habe, ausschließlich über das interne App Store-Zahlungssystem abzurechnen, um im App Store referenziert zu werden. Wie bekannt ist, ist mit dem Zahlungssystem eine Provision fällig, die in der Regel 30 Prozent im ersten Jahr und in den Folgejahren 15 Prozent beträgt, die sich auf die von der Endkundschaft gezahlten Preise auswirkt.
Die CLCV argumentiert, dass Abos, „die von einem iPhone oder iPad aus abgeschlossen wurden, um 1 bis 3 Euro pro Monat teurer als Abonnements, die, die direkt auf den Websites von Spotify, Deezer, YouTube Music, Tidal oder Qobuz gekauft wurden, gekauft wurden.“ Apple habe darüber hinaus den Streaming-Anbietern verboten, die Kundschaft über die Existenz dieser günstigeren Angebote zu informieren, „was sie daran hindert, eine fundierte Entscheidung zu treffen“. Apple wurde aufgrund dieser Vorgehensweise von der EU-Kommission im März 2024 zu einer Strafe von 1,8 Milliarden Euro verurteilt und hat gegen die Entscheidung Berufung eingelegt.
CLCV: Irreführung und künstliche Abo-Verteuerung
Laut der CLCV sei das Vorgehen von Apple im App Store auch „irreführende Geschäftspraktiken, da sie den Verbrauchern wichtige Informationen über die tatsächlich verfügbaren Preise vorenthalten haben“. Die Verbraucherschutz-Organisation prangere Praktiken an, die die Verbraucher in die Irre führen und ihre Abonnements künstlich verteuern könnten.
Sollte das Gericht die Argumentation der CLCV bestätigen, dürften französische Nutzer und Nutzerinnen, die ihre Abos für Streaming-Musikdienste wie Deezer, Spotify, YouTube Music, Tidal und Qobuz zwischen 2011 und 2025 über den App Store abgeschlossen haben, eine Entschädigung erhalten. Die Organisation nennt als Gründe sowohl einen wirtschaftlichen Schaden, da die Verbraucher und Verbraucherinnen höhere Preise zahlen mussten, als auch einen moralischen Schaden, der mit dem Entzug einer fairen Information und der Einschränkung der Wahlfreiheit zusammenhängt.
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