Jonathan „Jony“ Ive, früherer Chefdesigner bei Apple, und Sam Altman, CEO von OpenAI, sind nicht nur freundschaftlich miteinander verbunden, sondern arbeiten auch gemeinsam an einem KI-Projekt. OpenAI hatte dafür in der Vergangenheit Ives Unternehmen iO übernommen, um KI-Hardware voranzutreiben, die laut beiden Unternehmern „eine Neuinterpretation dessen, was es bedeutet, einen Computer zu benutzen“, sein soll.
Nun haben sich beide zu einem Interview mit der Gründerin des Emerson Collective und Witwe von Steve Jobs, Laurene Powell Jobs, getroffen. Das Unternehmen Emerson Collective agiert als eine Art private Stiftung, die finanziell benachteiligte Schüler und Schülerinnen sowie Studierende unterstützt. Ive und Altman sprachen im Interview über ihre aktuelle Arbeit und die Entwicklung eines fertigen KI-Hardware-Prototypen. Konkrete Hinweise zum Gerät gab es von den beiden Unternehmern nicht, allerdings liefert das Interview kleine Hinweise auf das Design und mögliche Funktionen.
Laut Ive und Altman begann die Forschung an ihrem gemeinsamen KI-Gerät mit der Frage, was es bedeutet, dass das Gerät „alles wissen kann, was man jemals gedacht, gelesen oder gesagt hat“. Zudem solle das Gerät die Beschränkungen der Computer, wie man sie bislang kennt und nutzt, durchbrechen. Es soll eine „Art aktiver Teilnehmer“ sein, der proaktiv ist, „ohne dabei zu nerven“.
Aktuelle Geräte und Apps seien laut Ive und Altman wie „ein Spaziergang über den Times Square in New York“ mit blinkenden Lichtern, Menschenmassen, Lärm und anderen Ablenkungen. Sie „machen unser Leben nicht friedlich und ruhig“ und lassen uns nicht „auf andere Dinge konzentrieren“. Dies wollen Ive und Altman mit ihrem KI-Gerät ändern.
Das Gerät von Ive und Altman soll laut ihrer Aussage etwas von dem Gefühl vermitteln, „in der schönsten Hütte an einem See in den Bergen zu sitzen und einfach nur die Ruhe und Stille zu genießen“. Jonathan Ive gab im Interview an, der bevorzuge Lösungen, die „in ihrer Einfachheit und Haptik fast naiv wirken“ und könne sich für „unglaublich intelligente, raffinierte Produkte, die man anfassen möchte“, begeistern.
Prototyp sei „atemberaubend gut“ und „aufregend“
So könnte das Gerät von iO aussehen.
Altman lobte das Design des KI-Geräts von Jonathan Ive: „Es ist bemerkenswert, wie sehr Jony jedes kleine Detail, das nicht notwendig ist oder nicht vorhanden sein muss, weggelassen hat. Es hat etwas, wenn ein Design so einfach und schön wird. Und verspielt, mir fällt kein besseres Wort ein.“ Es bestehe der Wunsch, „uns selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, auch wenn es ernste Zeiten sind“.
Altman berichtet außerdem, dass Ive schon früh gesagt habe, „Wir werden die Menschen zum Lächeln bringen. Wir werden den Menschen Freude bereiten. Was auch immer das Produkt leistet, es muss das tun.“ Sam Altman beschreibt den Prototypen zudem mit den Worten, es sei „wunderbar, wieder etwas Verspieltes zu haben“, als „atemberaubend gut“ und „aufregend“.
Gerüchten zufolge handelt es sich bei dem Gerät, an dem iO arbeitet, um ein KI-Telefon ohne Bildschirm, ein „drittes Kerngerät“ nach dem MacBook und dem iPhone, das unauffällig sei und in die Tasche oder auf den Schreibtisch passe. Es soll ein Gadget im Taschenformat sein, das keinen Bildschirm hat, aber mit Mikrofonen und Kameras kontextbezogen auf das eigene Leben reagiert, aber nicht in die Kategorie der Wearables mit Kopfhörern, Brillen und mehr passt.
Ive und Altman gehen davon aus, dass das Gerät in weniger als zwei Jahren auf den Markt kommen wird. Das gesamte knapp 33 Minuten lange Interview kann über den YouTube-Kanal des Emerson Collectives in voller Länge angesehen werden. Auch englische Untertitel sind vorhanden.
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