Der KI-Markt boomt, und einen großen Anteil daran hat der Chatbot ChatGPT von OpenAI. Die KI feiert nun ihren dritten Geburtstag, denn am 30. November 2022 stellte OpenAI den Chatbot erstmals der Weltöffentlichkeit vor. Damals beschrieb man die Neuerscheinung als „ein Modell namens ChatGPT, das auf dialogorientierte Weise interagiert“.

Nach der Veröffentlichung von ChatGPT für die Allgemeinheit setzte der Chatbot zu einem Siegeszug an, der seinesgleichen sucht: Im Verlauf der drei Jahre veränderte die KI von OpenAI Wirtschaft und Technologie, und gehört noch immer zu den populärsten Anwendungen ihrer Art. Auch aktuell befindet sich ChatGPT auf dem ersten Platz der kostenlosen App Store-App-Charts.

In der Tech-Branche sieht man den Aufstieg ChatGPTs mit gemischten Gefühlen. Karen Hao, Autorin von „Empire of AI“, erklärte erst kürzlich in einem Interview mit TechCrunch, dass OpenAI „bereits mächtiger geworden ist als so ziemlich jeder Nationalstaat der Welt“ und nun „unsere Geopolitik, unser gesamtes Leben neu verdrahtet“. Charlie Warzel schrieb in The Atlantic, dass wir jetzt in „der Welt leben, die ChatGPT geschaffen hat“, die „durch eine besondere Art von Unsicherheit geprägt ist“ und „ständig darauf wartet, dass etwas Schlimmes passiert“.

Nahezu jede kreative Anwendung verfügt mittlerweile über KI-Funktionen, oft gesteuert von OpenAIs KI-Modell, auch in Arzt- und Psychotherapie-Praxen kommen KI-Features zur Behandlung zum Einsatz. Privatpersonen nutzen den Chatbot, um Texte zu verfeinern, Wissensfragen zu beantworten und sich sogar in schwierigen Lebenslagen beraten zu lassen. Vor drei Jahren, als ChatGPT erstmals am Markt erschien, hätte man sich diese rasante Entwicklung wohl nicht vorstellen können.

Bald Werbung in Suchergebnissen?

Und die Entwicklung von ChatGPT nimmt kein Ende. Nachdem immer neuere und verbesserte Modelle der KI veröffentlicht worden sind, plant OpenAI offenbar eine Integration von Werbung im eigenen Chatbot. Wie der Ingenieur Tibor Blaho bei X berichtet, enthält die ChatGPT Android-App in der Betaversion 1.2025.329 im Code neue Verweise auf eine „Anzeigenfunktion“ mit „Basarinhalten“, „Suchanzeige“ und „Suchanzeigenkarussell“.

Die Hinweise deuten darauf hin, dass OpenAI Werbeinhalte zunächst in die Suchfunktion des Chatbots integrieren könnte. Bislang hatte das Unternehmen keinerlei Werbung in ChatGPT ausgespielt, sondern bot für Power-User entsprechende kostenpflichtige Abonnements an. Eine Integration von Werbung in ChatGPT würde dem Unternehmen ganz neue Optionen bieten, schließlich wird der Chatbot aktuell wöchentlich von rund 800 Millionen Personen verwendet, die jeden Tag für Milliarden von Nachrichten sorgen.

Wie die Umsetzung von Werbung in ChatGPT aussehen könnte, ist bislang noch unklar. Es wäre denkbar, dass Werbeanzeigen oder -banner in den Antworten des Chatbots integriert werden könnten. Dies könnte auch zu einem Risiko werden, da die Nutzer und Nutzerinnen grundsätzlich neutrale Antworten von der KI erwarten. Werbung müsste also deutlich als solche gekennzeichnet werden und dürfte in keinem direkten Zusammenhang mit der gelieferten Antwort stehen. Bei einer unauffälligen Einbindung von Werbung in ChatGPT-Antworten dürfte das Vertrauen in die Ergebnisse der KI langfristig massiv gestört werden.

Grundsätzlich gilt allerdings sowieso, dass man die Antworten von ChatGPT und Co. nicht immer für bare Münze nehmen sollte: Die Systeme sind sehr fehleranfällig und liefern laut einer Studie der European Broadcasting Union (EBU) in rund 45 Prozent der Fälle fehlerhafte Antworten. Lohnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die jüngste Folge vom ZDF Magazin Royale (YouTube-Link), die sich diesem speziellen Thema widmet.

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