Der Entwickler der Rechnungs-Applikation InvoiceASAP berichtet über eine Konfrontation mit Apples App-Store-Team, auf die wir die hier mitlesenden App-Anbieter gerne hinweisen möchten.
Nach einer kurzfristigen Werbeaktion für seine Rechnungs-App wurde sein Entwicklerkonto bei Apple vollständig deaktiviert. Die Anwendung wurde damit aus dem App Store entfernt und kann nicht mehr aktualisiert, geladen oder weiterentwickelt werden. Der Schritt erfolgte nach Darstellung des Programmierers ohne konkrete Begründung, allerdings verweist Apple vage auf Regelverstöße im Zusammenhang mit Verkäufen und Bewertungen.
Hintergrund der Sperre
Der Entwickler hatte eine zweitägige Promo-Aktion gestartet, in der neue Nutzer kostenlosen Zugriff auf die erweiterten Pro-Funktionen erhielten, die sonst nur über einen kostenpflichtigen Einmalkauf verfügbar waren. Ziel war es, Rückmeldungen einzusammeln und das erste Nutzerinteresse zu steigern. Apple wertete die ungewöhnlich hohe Zahl der in diesem Zeitraum abgeschlossenen Gratiskäufe jedoch offenbar als möglichen Versuch, App Store Platzierungen oder Suchergebnisse zu beeinflussen.
Apple verweist in solchen Fällen auf eine Bestimmung, die Manipulationen untersagt und auch Aktionen umfasst, die statistische Auswertungen verfälschen könnten.
Mit der Sperre verlor der Entwickler nun die Möglichkeit, die App zu betreiben. Nutzer können die Anwendung nicht mehr aus dem Store laden und erhalten keine Updates. Die Entscheidung traf auch zahlende beziehungsweise im Rahmen der Aktion freigeschaltete Anwender, die weiterhin Zugriff auf die Pro-Funktionen benötigen.
Maßnahmen für bestehende Nutzer
Um die klaffende Lücke in seinem Angebot zu schließen, hat der Entwickler nun eine webbasierte Version von InvoiceASAP aufgebaut. Nutzer, die sich zuvor über Google oder Apple angemeldet hatten, sollen dort automatisch wieder ihren Pro Status erhalten. Voraussetzung ist die erneute Anmeldung mit dem gleichen Konto. Für Nutzer, die die App anonym verwendet haben, ist ein manueller Abgleich erforderlich. Sie müssen einen Kaufbeleg der ursprünglichen App vorlegen, damit der Zugriff freigeschaltet werden kann.
Gegen die Sperre hat der Entwickler Beschwerde eingelegt. Ob Apple die Entscheidung überprüft, ist offen. Der Fall zeigt die Abhängigkeit kleiner Anbieter von den Vorgaben großer Plattformen und macht deutlich, welche Folgen die Auslegung einzelner Regelpassagen im Alltag haben kann.
Der Beitrag Wegen Promo-Aktion: Apple sperrt Entwicklerkonto erschien zuerst auf iphone-ticker.de.
