Ab dem 10. Dezember 2025 gilt in Australien ein neues Gesetz, das Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren die Nutzung sozialer Medien untersagt. Anbieter sind verpflichtet, bestehende Konten unterhalb dieser Altersgrenze zu deaktivieren und neue Anmeldungen entsprechend zu kontrollieren.

Während in Deutschland bislang lediglich eine Expertenkommission unverbindliche Vorschläge erarbeiten soll und innerhalb der EU weiter über den richtigen Umgang debattiert wird, zeigt sich in Australien jetzt eine konkrete Umsetzung, die bereits im November 2024 angestoßen wurde. Apple hat angekündigt, Entwickler mit mehreren technischen Werkzeugen bei der Einhaltung der neuen Vorgaben zu unterstützen.

Altersprüfung direkt über Schnittstelle

Zentrales Element ist eine neue Programmierschnittstelle, über die Apps eine Altersstufe abfragen können. Entwickler erhalten dabei keine exakten Geburtstage, sondern lediglich Informationen darüber, ob ein Nutzer unter oder über einer bestimmten Altersgrenze liegt. Auf dieser Basis können Funktionen gesperrt oder der Zugang vollständig verhindert werden. Für die Plattformbetreiber entsteht so eine technische Grundlage, um das gesetzlich geforderte Mindestalter ohne eigene Identitätsprüfung umzusetzen.

Klare Hinweise im App Store

Parallel werden auch die Informationspflichten im App Store erweitert. Entwickler müssen in der App Beschreibung deutlich machen, ob und ab welchem Alter ihre Anwendung genutzt werden darf. Zusätzlich wurden die verpflichtenden Altersfreigabe Fragebögen überarbeitet. Sie enthalten nun auch Punkte zu Alterskontrollen und elterlichen Steuerungsmöglichkeiten. Nutzt eine App entsprechende Schutzmechanismen, kann dies direkt auf der Produktseite sichtbar gemacht werden.

Ergänzend erlaubt Apple es, freiwillig eine höhere Altersfreigabe zu setzen, als sie sich aus den Standardangaben ergibt. Zudem können Anbieter eine spezielle Internetadresse hinterlegen, auf der regionale Altersvorgaben erläutert werden. Für Australien lässt sich dort etwa ausdrücklich der Ausschluss von unter 16 Jährigen vermerken.

Der Schritt zeigt, wie sich nationale Vorgaben vergleichsweise schnell in bestehende Plattformstrukturen integrieren lassen. In Deutschland hingegen bleibt offen, wann und in welcher Form konkrete Regeln folgen könnten. Die hier geplante Expertenkommission soll ihre Vorschläge frühestens im kommenden Jahr vorlegen. Bis dahin bleibt die Alterskontrolle bei sozialen Netzwerken vor allem eine Frage freiwilliger Maßnahmen der Anbieter.

Der Beitrag Apple setzt Australiens Social-Media-Altersgrenze um erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

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