Mit dem Dyson Omni-Glide hat der britische Hersteller vor einigen Jahren schon einen ähnlichen Versuch gewagt, damals war dieser aber recht zaghaft. Mit dem Dyson PencilVac folgt nun der nächste Streich – und dieses Mal geht man viel radikaler vor. Wir verraten euch, wie unsere Erfahrungen mit dem 499 Euro teuren Staubsauger ausgefallen sind.
Lasst uns die Sache mit dem Preis schnell hinter uns bringen. 499 Euro sind eine echte Ansage und hinsichtlich der Saugkraft selbst im Dyson-Kosmos eine absolute Hausnummer. Auch das mitgelieferte Zubehör fällt ziemlich knapp bemessen aus. Als einziger Staubsauger im Haushalt ist er definitiv nicht geeignet. Ganz klare Sache: Der Dyson PencilVac lässt sich seine extravagante Technik teuer bezahlen.
Eine kleine Randnotiz: Als der Dyson PencilVac im Oktober gestartet ist, betrug die unverbindliche Preisempfehlung sogar noch 599 Euro.
Design und Technik sorgen für Wow-Effekt
Ein Teil des Kaufpreises fließt sicherlich auch in den Wow-Effekt. Der Dyson PencilVac hat ein Design, das es so noch nicht gegeben hat. Die gesamte Technik, sogar der Staubbehälter, steckt in einem 116 Zentimeter langen Stab mit einem Durchmesser von nur 3,8 Zentimetern. Das Gewicht beträgt gerade einmal 1,8 Kilogramm, ausgewachsene Akku-Staubsauger sind rund doppelt so schwer.
Der Dyson PencilVac hat noch nicht einmal einen Griff, wie wir es sonst von Staubsaugern kennen. Stattdessen fasst man einfach nur den Stab an. Quasi so, wie bei einem Staubsauger aus dem letzten Jahrtausend. Nur, dass man eben nichts hinter sich herzieht.
Mit den vier Walzen gleitet der Dyson PencilVac nur über den Boden
Ebenfalls bemerkenswert ist die Fluffycones-Bodendüse. Sie verfügt über vier rotierende, komische Walzen, die in entgegengesetzter Richtung rotieren. So gleitet der Dyson PencilVac förmlich über den Boden. Da sich der Stab spielend einfach um 360 Grad drehen lässt, gibt es kein Vorne und Hinten. Man kann sich quasi mit Wischbewegungen über den Hartboden arbeiten. Zwei grüne „Laser“-LEDs zeigen dabei, wo noch Schmutz und Krümel auf dem Boden liegen.
Der Dyson PencilVac macht sogar den Kindern Spaß
Dank des Gewichts und der Gelenkigkeit ist die Sache sogar etwas für Kinder. Selbst unsere zweijährige Tochter kann den besonders leichten Staubsauger durch die Gegend bewegen und nach dem Frühstück die Krümel unter dem Tisch weg saugen. Eine herrliche Arbeitserleichterung.
Die Akkulaufzeit beträgt im Eco-Modus rund 25 Minuten, im mittleren Modus 19 Minuten und im Boost-Modus 10 Minuten. Das klingt erst einmal wenig, im Eco-Modus sind wir aber locker durchs Haus gekommen. Der Akku, das ganze Ende des Stabs, lässt sich übrigens austauschen.
Die Restlaufzeit und der aktuelle Modus werden auf dem Display angezeigt
Der Dreck landet dabei in einem länglichen Staubbehälter, der in den Stab integriert wurde und natürlich über einen Filter verfügt. Natürlich hat man hier nicht das Fassungsvermögen eines ausgewachsenen Akku-Staubsaugers, zwei bis drei komplette Runden kann man mit dem Dyson PencilVac aber schon drehen. Das Entleeren ist dabei denkbar einfach und funktioniert absolut intuitiv, könnte aber etwas gründlicher sein.
Der Staubbehälter wird einfach, aber leider nicht ganz gründlich geleert
Der kleine Dyson ist nicht für Teppiche geeignet
Ich hatte ja anfangs schon erwähnt, dass der Dyson PencilVac kein Staubsauger für das ganze Haus ist. In Kombination mit den rotierenden Walzen sind die maximal 55 Airwatt für Hartböden absolut ausreichend. Teppiche könnt ihr mit diesem Dyson aber nicht saugen. Und auch die gründliche Reinigung von Polstern ist nicht möglich. Immerhin liegt eine Kombi-Fugendüse bei, so dass man durchaus mal die Ritzen des Sofas reinigen kann. Oder Spinnweben von der Decke holt, das klappt dank des geringen Gewichts des Geräts sogar vorzüglich.
Auch die Decke kann problemlos gereinigt werden
Als schnelle Waffe gegen Staub, Krümel oder Katzenstreu bleibt der Dyson PencilVac bei mir weiterhin im Einsatz. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, wäre das nur eine andere Basisstation. Leider gibt es für den Dyson PencilVac keine Wandhalterung. Am Ende ist aber auch das wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Der Dyson PencilVac wird mit einer Ladestation zum Aufstellen geliefert
Falls euch die Schwächen nicht stören und das nötige Kleingeld keine große Rolle spielt, dann ist der Dyson PencilVac wohl ein richtig toller Zweit-Staubsauger, der noch etwas handlicher und schneller einsatzbereit ist als ein klassischer Akku-Staubsauger. Alle im Haushalt anfallenden Aufgaben kann er aber leider nicht erfüllen.
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