Apple und Google sehen sich in Großbritannien mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Die britische Regierung prüft einem Bericht der Financial Times zufolge strengere Vorgaben für den Umgang mit expliziten Inhalten auf digitalen Endgeräten. Ziel sei es, Kinder besser vor pornografischen Darstellungen und sexualisierter Ansprache zu schützen. Die Pläne sehen vor, dass Smartphones, Tablets und Computer künftig standardmäßig so eingestellt sind, dass anstößige Inhalte blockiert werden. Erwachsene Nutzer müssen erst ihr Alter nachweisen, wenn sie solche Inhalte erstellen oder ansehen wollen.
Die Zeitung beruft sich diesbezüglich auf Informationen aus Regierungskreisen. Die britischen Behörden richten inzwischen ein besonderes Augenmerk auf Apple und Google, nachdem die beiden Konzerne vor wenigen Wochen von der dortigen Aufsichtsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) als marktbeherrschend eingestuft wurden.
Apples Nacktfilter für iMessage
Apple und Google sollen dazu angehalten werden, Erkennungsmechanismen für Nacktheit direkt in ihre Betriebssysteme zu integrieren. Fotos von Genitalien oder entsprechende Bildinhalte könnten dann weder aufgenommen noch weitergeleitet werden, solange keine Altersverifikation erfolgt sei. Als mögliche Bestätigungsverfahren werden biometrische Prüfungen oder der Abgleich mit amtlichen Ausweisen genannt.
Im Rahmen der Überlegungen sei sogar geprüft worden, die Erfüllung entsprechender Vorgaben verpflichtend für alle in Großbritannien verkauften Geräte vorzuschreiben. Davon hätten die Behörden zunächst jedoch Abstand genommen.
Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer
Die Forderungen erinnern an mittlerweile verworfene Pläne wie die für iOS 15 von Apple angekündigten Fotoscans oder die eben erst auf EU-Ebene diskutierte Chat-Kontrolle. Dementsprechend melden sich in Großbritannien bereits Kritiker zu Wort, die auf einen damit verbundenen massiven Eingriff in die Privatsphäre hinweisen und zudem die Wirksamkeit solcher Regelungen hinterfragen.
Die in Großbritannien bereits eingeführten Alterskontrollen für Pornoseiten lassen sich ebenso wie die von Apple und Google bereits angebotenen Jugendschutzfunktionen wie die Nacktfilter für iMessage mit vergleichsweise geringem Aufwand umgehen.
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