Apple hat für seine Nutzer in Japan mehrere Änderungen an iOS angekündigt, um die gesetzlichen Vorgaben der dortigen Wettbewerbshüter zu erfüllen. Der Konzern erlaubt alternative App Marktplätze, zusätzliche Zahlungswege und integriert neue technische Schnittstellen.

Auf den ersten Blick wirken die Maßnahmen umfangreich. In der konkreten Ausgestaltung ähneln sie jedoch stark den Regelungen, die Apple bereits in der Europäischen Union im Zuge des Digital Markets Act eingeführt hat. Dort zeigen sich bislang kaum spürbare Effekte für den Entwickleralltag.

Anpassungen nach bekanntem Muster

Mit iOS 26.2 können Entwickler in Japan Apps auch außerhalb des App Store vertreiben, sofern die jeweiligen Marktplätze von Apple autorisiert werden. Ergänzend führt Apple eine reduzierte Sicherheitsprüfung ein, die sogenannte Notarisierung. Sie überprüft grundlegende Funktionen und soll bekannte Schadsoftware erkennen, bleibt aber deutlich hinter der regulären App-Store-Kontrolle zurück.

Auch bei Zahlungen öffnet Apple den App Store formal. Entwickler dürfen alternative Bezahlsysteme integrieren oder Nutzer auf externe Webseiten weiterleiten. Diese Optionen werden stets neben Apples eigenem Bezahlsystem angezeigt. Rückerstattungen oder auch die zentrale Abonnementverwaltung sind jedoch auch weiterhin nur für Apples In-App-Transaktionen erhältlich.

Begleitet werden diese Schritte von neuen Gebührenmodellen, die Provisionen und zusätzliche Abgaben für Zahlungsabwicklung, Web-Transaktionen oder den Vertrieb außerhalb des App Store vorsehen. Von jedem Euro der außerhalb des App Store umgesetzt wird, verlangt Apple 21 Cent.

Parallelen zur Situation in Europa

Die Struktur dieser Änderungen ist Entwicklern in Europa vertraut. Auch hier sind alternative App-Marktplätze und externe Zahlungen theoretisch möglich. In der Praxis haben sich diese Optionen kaum durchgesetzt. Der App-Vertrieb erfolgt weiterhin fast ausschließlich über den App Store und alternative Bezahlsysteme spielen im Alltag so gut wie keine Rolle.

Grund dafür sind nach Einschätzung vieler Entwickler die von Apple geschaffenen Rahmenbedingungen. Zusätzliche Gebühren, komplexe Vertragsmodelle und technische Vorgaben machen die neuen Möglichkeiten für Nutzer und Entwickler gleichermaßen unattraktiv. Die formale Öffnung führt damit nicht automatisch zu mehr Wettbewerb oder spürbar besseren Konditionen.

Vor diesem Hintergrund scheint offen, wie stark sich die Lage in Japan tatsächlich verändern wird. Apples Anpassungen orientieren sich eng am europäischen Modell, das bereits gezeigt hat, dass regulatorische Vorgaben allein nicht ausreichen, um bestehende Strukturen nachhaltig aufzubrechen.

Der Beitrag App-Store-Öffnung in Japan folgt dem EU-Modell und lässt Fragen offen erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

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