Während Apple mit der Vision Pro ausschließlich finanzkräftige Nutzer anspricht, die zudem kein Problem damit haben, sich von der Außenwelt abzuschotten, setzt Meta mit seinen AI-Brillen auf die breite Masse. Seit Meta vor wenigen Monaten auch eine deutschsprachige Version seines AI-Betriebssystems anbietet, sieht man insbesondere die Ray-Ban-Modelle hierzulande deutlich öfter.

Dazu kommt, dass seit der Vorstellung der zweiten Generation die nur unwesentlich schlechter ausgestatteten Vorgängermodelle ein ganzes Stück günstiger geworden sind. Die Meta-Version der Ray-Ban Wayfarer bekommt man inzwischen offiziell ab 247 Euro. Das Original als reine Sonnenbrille kostet bei Ray-Ban gerade mal 80 Euro weniger.

Eine große Hürde stellt für viele Nutzer die zwingend notwendige Anbindung an ein Meta-Konto dar. Der Konzern hat in Sachen Datenschutz nicht gerade den besten Ruf, doch wer mit diesem Kompromiss leben kann, bekommt hier ziemlich viel für sein Geld geboten.

Kamera als zentrales Element

Kernfunktionen der AI-Brillen von Meta sind die integrierte 12-MP-Ultraweitwinkelkamera und die Möglichkeit, auf die KI-Assistenz von Meta zuzugreifen. Der Leistungsumfang dieser Kombination geht über das einfache Aufnehmen von Fotos und Videos per Sprachbefehl deutlich hinaus.

Besonders als Alltagshelfer kann die Meta-KI in Verbindung mit der Kamera immer wieder überraschen. Mit der Kamera als Auge kann die Brille auch unterschiedlichste Fragen zu Objekten im Sichtfeld beantworten. Angefangen von einer Tierrasse über Pflegeanleitungen für Pflanzen bis hin zur Übersetzung von Texten oder Infos zu einem Buch.

Was für eine Hunderasse ist das
Wie pflege ich diese Pflanze
Schau mal was ich da sehe, kannst du das auf Deutsch übersetzen
Schau dir mal dieses Buch an, um was geht es da in Kapitel 32

Das Ganze funktioniert inzwischen auch auf Deutsch ziemlich gut, wenngleich die englischsprachige Version der Software deutlich weiter ist. Hier dürfte sich über die kommenden Monate noch einiges tun. Mit dem letzten Update für die deutsche Version wurde beispielsweise eine Merkfunktion ergänzt. Man kann Funktionen wie „Merke dir, was auf diesem Parkplatzschild steht“ verwenden und diese Informationen später per Sprachbefehl abrufen.

Korrespondierende iPhone-App

Die mit der Kamera aufgenommenen Fotos und Videos können direkt an die Meta-App auf dem iPhone übertragen und von dort in der iPhone-Fotosammlung abgelegt werden. Das Sichtfeld der Kamera umfasst 102 Grad bei einer Auflösung von 4.023 x 3.024 Pixeln und die Bilder werden bei einigermaßen guten Lichtverhältnissen durchaus gut.

Mithilfe der zugehörigen App lassen sich auch Verknüpfungen zu Anwendungen wie Spotify oder Apple Music erstellen und in Verbindung mit der Brille verwenden. Alternativ zu Sprachbefehlen stehen seitlich am Bügel der Meta-Brillen ein Touch-Bedienfeld und eine Taste zur Verfügung, um die Kamera zu bedienen sowie App-Funktionen und die Lautstärke manuell zu regeln.

Ganz nebenbei besitzt hat man mit den Meta-Brillen nämlich noch ein überraschend gutes Paar Ohrhörer. Die Lautsprecher sind so in den Bügel der Brille integriert, dass sie direkt am Ohr anliegen und ausgesprochen guten Klang liefern. Neben der Möglichkeit, darüber Musik abzuspielen, kann man sich auch eingehende Nachrichten vorlesen lassen.

Neue Generation mit besserem Akku

Die beiden Generationen der Meta Ray-Ban unterscheiden sich im Wesentlichen bei der Akkulaufzeit. Während man das erste Modell maximal vier Stunden am Stück verwenden kann, bevor es wieder ins Ladecase muss, hält die zweite Generation bis zu acht Stunden. Das Ladeetui bietet Strom für weitere 32 beziehungsweise 48 Stunden.

Oakley bietet inzwischen auch eine Meta-Brille an, die allerdings mindestens 549 Euro kostet. Zudem hat Meta inzwischen auch ein Modell mit integriertem Display im Programm, das jedoch deutlich klobiger ist und in Deutschland noch nicht verkauft wird. Die Standardmodelle der Meta-Brillen können aus unserer Sicht vor allem dadurch punkten, dass man sie optisch nur bei genauerem Hinsehen von einer gewöhnlichen Sonnenbrille unterscheiden kann.

Konversationsverstärkung und zur Umgebung passende Musik

Für englischsprachige Besitzer seiner AI-Brillen hat Meta bereits die nächsten Funktionserweiterungen angekündigt. In ähnlicher Weise, wie dies die AirPods tun, werden auch die Meta-Brillen eine Funktion zur Konversationsverstärkung erhalten, und wenn gewünscht die Stimme eines Gesprächspartners in lauten Umgebungen zu verstärken.

Zudem soll es im Rahmen der Spotify-Integration mithilfe von KI möglich sein, zur Umgebung passende Songs abzuspielen und Wiedergabelisten zu erstellen. Als Beispiel nennt Meta hier den Befehl „Play a song to match this view“.

Beide Funktionen stehen aktuell schon für Teilnehmer am Early-Access-Programm von Meta in den USA bereit.

Der Beitrag KI auf der Nase: Die Ray-Ban-Brillen von Meta werden immer vielseitiger erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

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