Das Apple den KI-Angeboten von OpenAI, Microsoft und Google selbst etwas entgegensetzen muss, steht außer Frage. Unklar bleibt bislang jedoch, wie ein entsprechender Gegenentwurf zu ChatGPT, Bing und Bard aussehen könnte.

Nach 13 Jahren Siri

Spekuliert wurde zuletzt über einen Ausbau der Sprachassistenz Siri, die zur KI-Assistenz umgebaut werden und 13 Jahre nach ihrer Markteinführung dann vielleicht doch noch mehr Aufgaben erledigen könnte, als nur die Wettervorhersage wiederzugeben und Timer für Arbeiten in der Küche zu stellen.

Erst Ende des vergangenen Jahres haben Apples Wissenschaftler diesbezüglich ein Paper veröffentlicht, das einem Durchbruch gleichkommt. Den KI-Experten aus Cupertino war es gelungen, moderne Sprachmodelle auf Geräten auszuführen, die nur über wenig Arbeitsspeicher verfügen – bislang ein Ding der Unmöglichkeit.

KI auf Mobilgeräten: Apple-Forscher melden Durchbruch

Damit hat Apple den Grundstein gelegt, zukünftig ganz ohne aktive Internetverbindung mit ChatGPT zu konkurrieren. Was auch immer auf Siri folgt: Das Angebot wird wohl ausschließlich lokal auf den Geräten der eigenen Anwender aktiv sein und keine Kommunikation mit entfernten Servern voraussetzen.

Bislang fehlt die Wissensbasis

Was derzeit noch völlig in den Sternen steht: Welche Wissensbasis Apple für das eigene KI-Angebot nutzen wird. Informationen der New York Times nach soll Apple an den Textarchiven verschiedener Nachrichten-Unternehmen interessiert sein und diesen üppige Angebote unterbreitet haben, um auf die gesamten Artikelarchive zugreifen zu können.

Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen behaupten, soll Apple amerikanische Nachrichtenanbieter wie Condé Nast (Vogue, The New Yorker), NBC News und IAC, (People, The Daily Beast, Better Homes and Gardens) kontaktiert haben und diesen mehrjährige Deals für den Zugriff auf die Artikelarchive angeboten haben. Im Gespräch seien Summen von jeweils mindestens 50 Millionen Dollar gewesen.

Nach Angaben von drei, mit den Verhandlungen vertrauten Personen, sollen sich mehrere Verlagsleiter jedoch besorgt darüber gezeigt haben, dass die Bedingungen von Apple zu umfassend seien. Apple hätte es auf eine breite Lizenzierung der Verlagsarchive mit allen bislang veröffentlichten Inhalten abgesehen, wollte die Verlage jedoch in der rechtlichen Haftung für alle Auseinandersetzungen sehen, die aus der Nutzung der Inhalte durch Apple entstehen könnte.

Weiterhin sei Apple vage geblieben, wie genau das Unternehmen generative KI in der Nachrichtenindustrie einsetzen möchte, was angesichts der großen Nutzerbasis von Apple als mögliches Wettbewerbsrisiko gewertet wurde.

Apple hat die Verhandlungen auf Nachfrage nicht kommentiert.

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