Eine neue Übersicht zu mehreren Studien offebart, inwiefern der Glauben an Fake News durch Suchmaschinen wie Google und Co. angeheizt wird. Die Hintergründe.

Die Digitalisierung ermöglicht es, zu nahezu jeder Zeit und an nahezu jedem Ort Informationen senden und empfangen zu können. Damit beschleunigte sich neben vielen positiven Effekten auch die Verbreitung von Falschnachrichten (sogenannten „Fake News“).

Inzwischen werden wir jeden Tag auf verschiedenen Nachrichtenportalen und in sozialen Medien mit fehlerhaften Informationen konfrontiert. Deshalb ist es ratsam, wichtige Informationen noch einmal selbst zu recherchieren.

Doch kürzlich offenbarte eine in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Übersicht, welche Auswirkungen Suchmaschinen auf die Wahrnehmung von Falschinformationen haben. Die zentrale Erkenntnis: Eine Online-Suche im Internet zur Überprüfung des Wahrheitsgehalts von falschen Nachrichtenartikeln erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Artikel als wahr angesehen werden.

Fake News können durch Suchmaschinen nicht immer entlarvt werden

Doch wie kann das sein? Obwohl Suchmaschinen eine zentrale Rolle in der digitalen Informationslandschaft spielen, ist bisher wenig darüber bekannt, wie das Suchen im Internet zur Bewertung von Nachrichten den Glauben an Falschinformationen beeinflusst. Schließlich fungieren Suchmaschinen als moderne Gatekeeper, indem sie die Inhalte im Internet sortieren und für Nutzer einfach zugänglich machen.

Die nun veröffentlichte Übersicht präsentiert Ergebnisse aus experimentellen Studien zu dem Thema. Sie zeigen, dass das Online-Suchen zur Überprüfung der Richtigkeit falscher oder irreführender Artikel häufig kontraproduktiv ist. Denn der Glauben daran, dass diese Geschichten wahr sind, erhöht sich mit zusätzlichen Suchanfragen. Das widerspricht der allgemeinen Annahme, dass Suchmaschinen helfen, Falschinformationen zu entlarven.

Korrekte Nachrichten werden durch Suchmaschinen als wahr wahrgenommen

Eine mögliche Erklärung ist die Konfrontation mit unzuverlässigen Informationen. Suchmaschinen können inkorrekte Inhalte zurückgeben, die die falschen Behauptungen unterstützen. Trotzdem gibt es auch eine positive Auswirkung. Denn der Effekt dreht sich bei wahren Nachrichten um. Die Informationen darin werden nach Internet-Recherchen als gesichert anerkannt.

Trotzdem bleiben die Erkenntnisse besorgniserregend. Schließlich deuten sie darauf hin, dass Suchmaschinen ineffektiv bei der Bekämpfung von Falschinformation sind. Im Gegenteil: Sie können sogar den Glauben an solche Informationen verstärken. Langfristig benötigt es also deutlich stärkere Anstrengungen, um unwahre Inhalte aus Suchmaschinen zu entfernen.

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