Die mit dem Gesetz über digitale Märkte von März an bindenden Vorgaben für die von der EU als Torwächter klassifizierten Unternehmen werfen ihre Schatten voraus. Wir haben ja in letzter Zeit mehrfach über die damit verbundenen für Apple relevanten Auflagen berichtet. Apple muss nicht nur alternative Bezahlsysteme für App-Angebote zulassen, sondern auch die Installation von Anwendungen am hauseigenen App Store vorbei ermöglichen.

Apples Begeisterung ob dieser Auflagen hält sich allein schon wegen der damit verbundenen potenziellen Umsatzeinbußen in Grenzen. Wie gestern erst bekannt wurde, will der Hersteller daher auch an den aus dem App Store ausgelagerten App- und Bezahlangeboten mitverdienen.

Neuer Ärger droht Apple auch im Zusammenhang mit iMessage. Die Relevanz der Nachrichten-App von Apple wird zwar derzeit noch von der EU geprüft, sollte Apple allerdings auch im Messenger-Bereich als Torwächter eingestuft werden, so muss das Unternehmen hier eine Möglichkeit zum Nachrichtenaustausch mit anderen Messenger-Plattformen integrieren.

WhatsApp bereits als Torwächter benannt

WhatsApp wurde von der EU bereits als entsprechend relevantes Angebot klassifiziert und bereitet sich schon auf eine entsprechende Umsetzung vor. Das auf WhatsApp-Themen spezialisierte Blog WABetaInfo berichtet von der Integration der neuen Kategorie „Third-party Chats“ in die Chat-Übersicht des Messengers.

Die Erweiterung bekommt bislang nur ein Teil der Beta-Tester von WhatsApp zu Gesicht, man darf aber erwarten, dass die Tests hier zeitnah auf alle Nutzer der Beta-Version von WhatsApp erweitert werden, um die fristgerechte offizielle Freigabe im März vorzubereiten.

In der neuen Kategorie versammeln sich dann Chats aus anderen Chat-Angeboten, wobei wir auf die Umsetzung gespannt sein dürfen. Generell sollen laut der EU-Vorgabe die Nutzer der einzelnen Plattformen bestimmen, ob eine entsprechende Möglichkeit überhaupt aktiviert wird.

RCS als gemeinsame Plattform?

Es ist zu vermuten, dass ein Nachrichtenaustausch zwischen den verschiedenen Messenger-Plattformen auf einen Standard wie RCS zurückgreift, was für „Rich Communication Services“ steht. Auch Apple hat im vergangenen Jahr angekündigt, den als SMS-Nachfolger entwickelten Standard zu unterstützen.

Allerdings darf RCS keineswegs als vollwertiger Ersatz für die einzelnen Messenger-Plattformen und deren Funktionsvielfalt gesehen werden. Vielmehr geht es hier darum, eine gemeinsame Basis für den Standard-Informationsaustausch zu finden.

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