Der Spiele-Publisher Epic hat angekündigt, die neuen Freiheiten des EU-Gesetzes über digitale Märkte dazu nutzen zu wollen, noch im Laufe des Jahres mit einem eigenen Epic Games Store für iOS an den Start gehen zu wollen.

Zwar hat sich Epic zuletzt vehement gegen das von Apple veröffentlichte Regelwerk für den Aufbau alternativer App Stores ausgesprochen, besitzt aber das Kapital und die Motivation, ein eigenes Gegenmodell zu Apples Softwarekaufhaus zu schaffen.

App-Store-Alternative angekündigt

Apple hatte unter anderem angegeben, ausschließlich Wettbewerber akzeptieren zu wollen, die mindestens über 1 Million Dollar in Barreserven verfügen und sich ihrerseits dazu bereit erklären, keine Auswahl zwischen den in ihren Stores erhältlichen Anwendungen zu treffen, sondern alle App-Entwickler aufzunehmen, die ihre Apps in den jeweiligen Stores verkaufen möchten.

Nach einem langjährigen Rechtsstreit mit Apple, wurde Epic zwischenzeitlich vollständig am Zugriff auf Apples Entwickler-Werkzeuge gehindert und hatte keinen Zugriff mehr auf das eigenen Entwickler-Konto. Lange Zeit blieb daher unklar, ob der Aufbau eines eigenen App-Stores überhaupt möglich sein würde.

Apple reaktiviert Entwickler-Konto

Wie Epic nun mitteilt, hat Apple den Entwickler-Account wieder reaktiviert und damit die letzten Hürden aus der Welt geräumt, die Epic am Aufbau eines eigenen App-Stores hindern könnten. Epic plant, den hauseigenen App-Store für iOS noch im laufenden Jahr an den Start zu bringen und wird diesen durch Epic Games Sweden aufbauen und betreiben lassen. Die Schweden steuern auch die Geschicke der Fortnite-Applikation, deren umsatzstarker Erfolg den Ausschlag für das Zerwürfnis zwischen Epic und Apple gegeben hatte.

Epic verdiente seit 2018 Millionen mit In-App-Käufen in dem erfolgreichen Shooter und weigerte sich, dreißig Prozent aller Transaktionen an Apple weiterzureichen. Daraufhin implementierte Epic eigene Bezahlmechanismen in seine App und wurde von Apple aus dem App Store geworfen. Es entbrannte ein jahrelanger Rechtsstreit, der unter anderem dafür sorgte, dass sich Epic vehement für einen regulierenden Eingriff durch die Europäische Union einsetzte. Dieser wird in Form des Gesetzes über digitale Märkte in diesem Jahr in Kraft treten.

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