Forscher des California Institutes of Technology konnten bereits demonstrieren, dass eine Stromübertragung aus dem Weltraum möglich ist. Doch die Energiemenge reicht bei Weitem noch nicht aus. Dennoch rücken Solaranlagen im All immer näher.
Die Energieversorgung der Zukunft erfolgt im Idealfall emissionsfrei. Doch Solarkraftwerke auf der Erde haben einen entscheidenden Nachteil. Denn durch einen eher geringen Wirkungsgrad und die Distanz zur Sonne kommt es teilweise zu hohen Energieverlusten. Solaranlagen im Weltraum, die Strom zur Erde senden, könnten gleich mehrere Probleme lösen.
Forscher des California Institutes of Technology erzielten kürzlich mit einem Spezialsatelliten namens Maple bedeutende Fortschritte. Der Satellit besitzt mehrere Chips zur Erzeugung von Mikrowellen und schaffte es, Energie aus dem Weltraum zur Erde zu senden. Obwohl die übertragene Energiemenge derzeit noch gering ist, demonstriert das Experiment das Potenzial der Technologie.
Solaranlagen im Weltraum: Maple verschickt 100 Milliwatt Strom aus dem All
Laut dem Forscher Ali Hajimiri könnte die erste Solaranlage im Weltraum innerhalb der nächsten zehn Jahre in Betrieb gehen. Der erfolgreiche Test von Maple markiert dabei einen ersten Schritt in diese Richtung. Theoretisch könnte Maple bereits eine Leistung von 100 Milliwatt durch den Weltraum senden. Allerdings erreichte bisher nur ein Milliwatt den Boden.
Für eine praktische Anwendung ist das noch zu wenig. Denn dür eine effektive Energieversorgung auf der Erde müsste ein solches System allerdings erheblich mehr leisten. Um genügend Strom für Zehntausende von Haushalten zu liefern, benötigt es einen Satelliten mit etwa einem Quadratkilometer Größe. Maple misst derzeit nur 150 Quadratzentimeter.
Kraftwerke im Weltraum bieten sehr viele Vorteile
Trotz der Herausforderungen, wie der Größe und dem Gewicht solcher Strukturen ist Hajimiri zuversichtlich. Demnach sei es nur eine Frage der Zeit ist, bis diese Hürden überwunden werden. Schließlich bieten Solaranlagen im Weltraum einige Vorteile gegenüber irdischen Solaranlagen. So könnten sie etwa rund um die Uhr Energie produzieren, da es keine Wolken und keinen Tag-Nacht-Rhythmus im All gibt.
Die kontinuierliche Energieproduktion im Weltraum könnte künftig einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung auf der Erde leisten. Trotz der vielen technische und wirtschaftlichen Herausforderungen zeigt Maple das Potenzial weltraumgestützter Solarkraftwerke. Der Strom der Zukunft könnte also bald nicht mehr nur von der Erde stammen.
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