Mikroplastik stellt eine große Gefahr für die Umwelt dar. Das gilt auch für den Reifenabrieb von Autos, der giftige Stoffe enthält. Berliner Forscher haben deshalb eine Lösung entwickelt: einen sogenannten Urbanfilter. 

Die Menschheit steht vor zahlreichen Herausforderungen. Neben dem Klimawandel kämpfen Politiker und Wissenschaftler vielerorts auch gegen die Umweltverschmutzung. Plastikverpackungen und Mikroplastik-Partikel stellen dabei ein immer größeres Problem dar. Die Audi Stiftung für Umwelt tat sich daher kürzlich mit der Technischen Universität (TU) Berlin zusammen, davor allem Autoreifen tragen zur Umweltverschmutzung bei.

Denn durch den Reifenabrieb von Autoreifen gelangen Millionen giftige Partikel in die Natur. Ein neuartiges Filterkonzept soll nun aber verhindern, dass Reifenabrieb und andere umweltschädliche Partikel durch Regenwasser in Kanalisationen und Gewässer gespült werden. Das Projekt trägt den Namen Urbanfilter und zielt darauf ab, die Menge an Mikroplastik, die in die Umwelt gelangt, zu reduzieren.

Urbanfilter: Audi und TU Berlin wollen Reifenabrieb filtern

Schätzungen zufolge entstehen allein in Deutschland jährlich rund 110.000 Tonnen Reifen- und Fahrbahnabrieb in Form von Mikroplastik auf den Straßen. Der Urbanfilter ist deshalb darauf ausgelegt, Schmutzpartikel möglichst nahe am Entstehungsort zurückzuhalten. Erste Praxis- und Labortests an der TU Berlin stellten die Effektivität der Filter bereits unter Beweis.

Diese können eine Vielzahl von Schmutzpartikeln, darunter auch Mikroplastik, effektiv filtern, ohne zu verstopfen. Ein in einer Berliner Straße installierter Filter bestand bereits einen ersten Stresstest. Geplant ist, diesen noch bis Ende des Jahres einzusetzen, um den Wirkungsgrad im Realbetrieb zu untersuchen.

Je nach Umgebung: Unterschiedliche Module für mehr Effektivität

Die Filter gliedern sich in drei Zonen: Straße, Schacht und Ablauf. Sie bestehen aus neun Modulen, von denen bis zu drei kombiniert werden können, um das beste Ergebnis zu erzielen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Feinfiltration, für die beispielsweise ein Magnetmodul zum Einsatz kommt.

Bisher erzielte der Filter gute Ergebnisse bei leichtem oder regulärem Regen. Im nächsten Schritt möchte die Forscher die Effizienz bei Starkregen verbessern. Ein wichtiger Aspekt des Urbanfilters ist die intelligente Vernetzung. Denn diese ermöglicht eine effiziente Wartung der Filter.

Verschiedene Informationen, wie Straßenreinigungstermine, Verkehrsaufkommen und Wettervorhersagen fließen dabei zusammen, um den Verschmutzungsgrad der Filter zu prognostizieren und den optimalen Zeitpunkt für deren Entleerung zu bestimmen. Dadurch könnte ein Filter bis zu ein Jahr lang im Einsatz sein, ohne gewartet oder gereinigt werden zu müssen.

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