Es ist noch keine zwei Wochen her, dass die Europäische Union eine Strafzahlung in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple verhängt hat und damit auf eine Beschwerde des Musik-Streaming-Dienstes Spotify reagierte, die dieser bereits im Jahr 2019 eingereicht hatte.

Die beispiellose Bußgeldzahlung fällt in eine Zeit, in der Apple auch mit dem neuen EU-Gesetz über digitale Dienste konfrontiert wird, hat aber nichts mit diesem zu tun.

Spotify wehrte sich gegen Apples Maulkorb

Die Auseinandersetzung mit Spotify betraf den Maulkorb, den Apple sich für den Musik-Streaming-Dienst und Anwendungen wie Netflix ausgedacht hatte. Dieser durfte in seinem App Store Download nicht nur keine Alternativen Bezahlmöglichkeiten anbieten, sondern seine Nutzer auch nicht darüber informieren, dass es grundsätzlich die Möglichkeit gegeben hätte, die Streaming-Abonnements zu einem günstigeren Preis auch über die Webseite des schwedischen Musik-Dienstes abzuschließen.

Spotify beschwerte sich, die europäische Kommission machte sich an die Untersuchung des Falls und sprach am 4. März 2024 ihre Milliardenstrafe aus.

Apple reagierte mit einem trotzigen Statement und skizzierte Spotify als gierigen Nutznießer des iPhone-Ökosystems, ohne sich für Apples Aufbau des gleichen erkenntlich zu zeigen. Die Tatsache, das Anwendungen wie die von Spotify maßgeblich zur Attraktivität des iPhones beitragen erwähnte Apple dabei nicht.

„keine stichhaltigen Beweise“: Apple gibt sich angefressen

Apple hält Spotify-Update zurück

In jedem Fall war nun klar: Spotify hat das Recht, Anwender über günstigere Tarife und alternative Bezahlmöglichkeiten zu informieren – zumindest innerhalb der europäischen Union.

Entsprechend reichte Spotify noch am Tag der EU-Entscheidung eine entsprechende App-Aktualisierung ein und wartet seitdem vergeblich auf deren Freigabe. Jetzt satte rund 10 Tage später, hat Spotify erneut die Europäische Kommission kontaktiert und diese darüber informiert, dass Apple das App-Update aktiv zurückzuhalten scheint.

Direkt in der App: Spotify will Anwender über günstigere Abo-Preise informieren

Gegenüber amerikanischen Medienvertretern hat Spotify angegeben, dass Apples Verhalten nicht nur im direkten Konflikt mit dem von der europäischen Kommission festgelegten Zeitplan steht, sondern auch im Widerspruch zu dem Versprechen von Cupertino, App-Aktualisierungen innerhalb von 24 Stunden zu bearbeiten.

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