Apple hat WhatsApp und Threads aus dem chinesischen App Store entfernt. Der iPhone-Hersteller befolgt damit eine Anweisung der dortigen Internetregulierungsbehörde Cyberspace Administration of China, die insbesondere auch für Zensurmaßnahmen zuständig ist.
Gegenüber amerikanischen Medien hat Apple in der vergangenen Nacht auch bereits eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin heißt es Bloomberg zufolge, dass man die Gesetze der Länder, in denen man agiere, auch dann befolgen müsse, wenn man nicht damit einverstanden sei. Die Cyberspace Administration of China habe die Entfernung der Apps aufgrund von Sicherheitsbedenken angekündigt. Andere Länder seien von der Maßnahme nicht betroffen.
Es ist durchaus denkbar, dass die Gründe für die aktuell initiierte Maßnahme vorgeschoben sind und es sich hierbei um einen weiteren Schritt im politischen Kräftemessen zwischen den USA und China handelt. In den USA wird über ein TikTok-Verbot verhandelt und dabei in ähnlicher Weise argumentiert.
Apps müssen durch Regierungsbehörde zugelassen werden
In China sind darüber hinaus unlängst neue Vorgaben in Kraft getreten, denen zufolge sich Anbieter von Apps und Onlinediensten beim chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) registrieren müssen. Ohne Genehmigung durch das MIIT dürfen die Angebote nicht weiter aufrechterhalten werden. Nach außen hin wurde die Regelung als Maßnahme gegen Internet-Betrug verkauft, die Zulassung setzt allerdings auch voraus, dass sich die Anbieter den zum Teil massiven Einschränkungen und Zensurmaßnahmen des Landes unterwerfen.
Anwendungen wie WhatsApp hatten diese Zulassung bislang nicht und konnten dort wie beispielsweise auch Facebook, Instagram, YouTube oder X nur in Verbindung mit VPN-Diensten genutzt werden. Dementsprechend dürfte die nun erfolgte Anordnung der chinesischen Behörden für den hinter den Anwendungen stehenden Meta-Konzern wie auch für Apple nicht gänzlich überraschend gekommen sein.
