Apple hat sich bereits im Januar kooperativ gezeigt und signifikante Zugeständnisse gegenüber Entwicklern angekündigt, die den NFC-Chip des iPhone alternativ zu Apple Pay für eigene Bezahlsysteme verwenden wollen. Das Nachrichtenmagazin Reuters legt diesbezüglich jetzt mit weiteren Informationen nach. Apples Vorschlag werde derzeit von der Europäischen Union geprüft und voraussichtlich schon im kommenden Monat abgesegnet?
Die EU hat hier mitzureden, weil ihre Vorgaben letztendlich den Ausschlag dafür gegeben haben, dass sich Apple in diesem Punkt überhaupt bewegt. Apple wird vorgeworfen, dass es die massiven Beschränkungen im Bereich der NFC-Funktionen seiner Mobiltelefone nur bedingt auf Sicherheitsüberlegungen gründen, sondern vielmehr von dem Gedanken geleitet sind, potenzielle Wettbewerber auszuschließen.
Untersuchung läuft seit knapp vier Jahren
Bereits im Jahr 2020 wurde diesbezüglich eine Untersuchung gegen Apple eingeleitet. Sollte die EU zu der Überzeugung kommen, dass sich Apple hier wettbewerbswidrig verhält, drohen dem iPhone-Hersteller empfindliche Strafen.
Wohl in erster Linie um diese Situation zu entschärfen hat Apple sich dazu bereiterklärt, digitalen Wallets von Drittanbietern einen mit Apple Pay vergleichbaren Zugang zu den NFC-Funktionen des iPhone zu gewähren. Apple will zudem zulassen, dass Nutzer alternative Bezahlfunktionen nicht nur verwenden, sondern anstelle von Apple Pay auch als Standard setzen können.
Bildlich gesprochen könnte in Zukunft Google Pay aktiviert werden, wenn man doppelt auf die Seitentaste des iPhone drückt.
EU wartet letzte Korrekturen durch Apple ab
Im Anschluss an die Ankündigungen Apples hat die EU betroffene Marktteilnehmer dazu aufgefordert, das Angebot zu bewerten und eventuelle Bedenken vorzutragen.
Auf Basis dieses Feedback muss Apple dem Reuters-Bericht zufolge nun nochmal nachbessern. Sobald dann alles in trockenen Tüchern ist, steht der Zulassung durch die EU und damit auch einem Einzug von konkreten Alternativen zu Apple Pay auf dem iPhone nichts mehr im Weg.