Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die umstrittene Neobank N26 in dieser Woche mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt. Die Smartphone-Bank muss eine Geldbuße in Höhe von 9,2 Millionen Euro zahlen.
Systematisch verspätete Geldwäschemeldungen
Hintergrund der Entscheidung sind von der BaFin festgestellte Verstöße gegen die Pflichten zur Geldwäscheprävention. Konkret geht es um die „systematisch verspätete“ Abgabe von Verdachtsmeldungen durch die Neobank.
Die Geldbuße, die nach intensiver Prüfung durch die BaFin festgesetzt wurde, ist bereits rechtskräftig. Die Behörde hatte festgestellt, dass die N26 Bank AG systematisch und mehrfach ihre Pflicht zur unverzüglichen Meldung von verdächtigen Transaktionen verletzt habe.
Kreditinstitute in Deutschland sind gesetzlich verpflichtet, bei Verdacht auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung eine Meldung an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) zu erstatten. Diese Meldungen müssen umgehend erfolgen, damit die FIU bei Bedarf schnell weitere Maßnahmen ergreifen kann. Dazu zählt beispielsweise die Weiterleitung von Informationen an Strafverfolgungsbehörden.
Im Falle der N26 Bank AG habe die BaFin jedoch festgestellt, dass das Unternehmen diesen Anforderungen wiederholt nicht nachgekommen sei. Dies kann im Zweifelsfall dazu führen, dass notwendige Ermittlungen und Maßnahmen der FIU verzögert oder gar verhindert würden.
Immer wieder Negativ-Schlagzeilen
Bereits im Jahr 2019 ermittelte die BaFin gegen N26. Damals hatten NDR und Süddeutsche Zeitung gemeldet, dass die Konten von N26 in mehreren Hundert Fällen zur Geldwäsche genutzt wurden. Problematisch schien damals vor allem die rasch abgenickte Online-Kontoeröffnung und die träge Reaktion der Bank auf zwielichtige Accounts.
In Berlin musste die Neobank, ebenfalls im Jahr 2019, eine der bis dahin höchsten Strafen aufgrund von Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung zahlen und 50.000 Euro wegen unbefugter Verarbeitung personenbezogener Daten abdrücken. An der Spree führte die Bank eine schwarze Liste von ehemaligen Kunden.
Zuletzt fiel die Bank, die den Aufbau eines Betriebsrats aktiv zu verhindern versuchte, durch plötzliche, teils gänzlich unbegründete Kündigungen von Bestandskunden auf.