Der im vergangenen Monat erschienene Gamma – Game Emulator hat sich darauf spezialisiert, alte PlayStation-Titel auf dem iPhone spielbar zu machen. Die App will iPhone-Besitzer glücklich machen, denen ab und an der Sinn nach ein wenig Retro-Gaming steht, egal ob Tekken, Metal Gear Solid oder auch eine der guten alten Lemmings-Versionen.
Die App wird kostenlos angeboten und über Werbung finanziert, woran sich ein Teil der Nutzer der ersten Versionen von Gamma gestört hat. Mit der neuesten App-Version 1.4.0 kommen die Entwickler dem Wunsch nach, die Werbebanner entfernen zu können. Allerdings muss man hierfür per Einmalkauf 5,99 Euro investieren, die App lässt sich danach ohne zeitliche Begrenzung frei von Werbung nutzen, zudem versprechen die Entwickler im Rahmen der Pro-Version von Gamma die Möglichkeit, neue App-Funktionen vorab zu erhalten.
Gamma ist genauso wie Apps wie SameBoy, PPSSPP, RetroArch, Delta und Folium ein Teil der Schwemme der neu für iOS verfügbaren Spiele-Emulatoren. Die Basis hierfür haben die in diesem Bereich nun von Apple gelockerten App-Store-Regelungen geschaffen. Eine Folge ist nun allerdings auch, dass sich vermehrt Nutzer im Internet auf die Suche nach den zugehörigen Spielen beziehungsweise Download-Möglichkeiten für die sogenannten Spiele-ROMs machen.
Gaming-Industrie geht gegen Spiele-Archiv vor
Anbietern wie Sega, Nintendo oder Sony ist dergleichen schon seit Längerem ein Dorn im Auge und die neue Popularität der Emulatoren scheint dafür gesorgt zu haben, dass die Firmen ihre Maßnahmen gegen entsprechende Download-Angebote verschärfen. Beispielhaft hierfür steht das Online-Spielearchiv Vimm’s Lair. Die Betreiber berichten, dass sie von Nintendo, Sega, Lego und dem Verband der Gaming-Industrie ESA darum gebeten wurden, zahlreiche Spiele von ihrer Plattform zu entfernen.
Während dergleichen bei käuflich erhältlichen Titeln absolut nachvollziehbar wäre, handelt es sich hier zu einem großen Teil jedoch um Spiele, die ebenso wie die Hardware, die man für sie benötigt, schon seit Jahrzehnten nicht mehr verkauft werden. In der Folge dezimieren die Konzerne somit ein archivarisches Online-Angebot, das fast schon Museumscharakter hat.