Jetzt ist es wohl soweit: Wegen unzureichender Erfüllung und auch Nicht-Erfüllung der Vorgaben des EU-Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act) soll die Europäische Kommission laut Berichten der Financial Times eine Klage gegen Apple vorbereiten. Bestätigt sind die Berichte bisher allerdings noch nicht.
Apples Umsetzung der per EU-Gesetz festgelegten Öffnung des App Stores sei der Grund für die Klage, heißt es in dem Bericht der Financial Times. Die EU-Kommission werte Apples Umsetzung als unzureichend, da das Unternehmen aus Cupertino App-Entwicklern keine Möglichkeit biete, Nutzer ohne zusätzlich anfallende Gebühren auf alternative App Stores zu leiten. So seien die Verpflichtungen, die der DMA den Unternehmen auferlegt, nicht erfüllt und ein fairer Wettbewerb zwischen dem App Store und alternativen Stores nicht gegeben.
Apple kontrolliert noch immer zentral die Verbreitung mobiler Apps und erhebt auch für Verkäufe, die außerhalb des App Stores abgewickelt werden, eine Gebühr. Zudem entscheidet das Unternehmen weiterhin darüber, welche Apps auf dem iPhone oder dem iPad zugelassen werden und welche nicht.
Klage könnte kommende Woche offiziell werden
Ob die Europäische Kommission tatsächlich eine Klage gegen Apple plant, ist bisher noch nicht bestätigt. Insider gehen davon aus, dass in der kommende Woche eine offizielle Mitteilung dazu folgt, wenn sich das Gerücht als wahr bestätigen sollte. Sofern die EU-Kommission tatsächlich gegen Apple klagt, wäre dies das erste Verfahren, dass die EU, beruhend auf den DMA-Gesetzen, gegen ein Unternehmen anstrengt.
Das Strafmaß, das Apple bei einem tatsächlichen Verstoß gegen den DMA droht, beläuft sich Angaben zufolge auf eine tägliche Geldstrafe von bis zu fünf Prozent des durchschnittlichen täglichen weltweiten Umsatzes. Dieser beträgt derzeit etwas über 1 Milliarde Dollar.
Auch die Core Technology Fee wird geprüft
Auch die von Apple eingeführte „Core Technology Fee“ stehe laut Financial Times auf dem Prüfstand. Die EU-Kommission will klären, ob diese Gebühr mit den zugehörigen Gesetzen vereinbar ist. Über die Core Technology Fee regelt Apple, dass Entwickler, die außerhalb des App Stores Apps verkaufen und mehr als eine Million Downloads pro Jahr erreichen, einen Strafzoll von 50 Cent pro App-Installation entrichten müssen. Entwickler, die eigene Zahlungssysteme einsetzen, sollen ebenfalls mit einer entsprechenden Gebühr zur Kasse gebeten werden.
Sollten sich die Gerüchte rund um die Klage bestätigen, erfahrt ihr es natürlich hier.
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