Bereits im April konnten wir über signifikante Fortschritte berichten, die bei Gesprächen zwischen Apple und den Markthütern der Europäischen Union bezüglich der NFC-Freigabe des iPhones erzielt wurden. Nun scheint eine Einigung im Streit über die Nutzung alternativer, kontaktloser Bezahlsysteme auf dem iPhone erreicht zu sein.
Apple hatte sich bereits Anfang des Jahres kooperativ gezeigt und mehrere Zugeständnisse angekündigt, die es Drittanbietern ermöglichen würden, den im iPhone verbauten NFC-Chip für Apple Pay-Alternativen wie etwa Google Pay zu nutzen.
Apple öffnet Apple Pay: Signifikante Zugeständnisse für Europa
Wie die Financial Times heute berichtet, sollen sich Apple und die EU-Regulierer jetzt auf einen Kompromiss verständigt haben, der für die nächsten zehn Jahre gelten soll und die langwierigen Kartelluntersuchungen der Europäischen Union abschließen wird.
Bislang hat Apple aktiv verhindert, dass Anbieter wie etwa die Sparkasse die NFC-Technologie im iPhone für eigene Bezahlsysteme nutzen konnten. Wer mit dem iPhone bezahlen wollte, musste Apple Pay einsetzen. Vorgaben, die nach Auffassung der EU gegen geltendes Wettbewerbsrecht verstoßen haben.
Anwender dürfen Standard-App wählen
Nun sollen die zuständigen Regulierer allerdings die von Apple zugesagten Maßnahmen akzeptiert haben, zu denen sich Cupertino im Januar bereiterklärt hat. Diese beinhalten, Entwicklern kostenlosen Zugang zur NFC-Technologie auf dem iPhone zu gewähren, ohne dass diese Apple Pay oder das Apple Wallet nutzen müssen. Das Zugeständnis Apples soll auf ein Jahrzehnt angelegt sein.
Drittanbieter von digitalen Wallets sollen gleichwertigen Zugang zu den NFC-Funktionen des iPhones erhalten, ohne auf Apple Pay oder das Apple Wallet angewiesen zu sein.
Der Einsatz solcher Bezahl-Applikationen innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums soll nicht blockiert werden.
Anwender sollen die Möglichkeit haben, alternative Bezahl-Applikationen als Standard für kontaktlose Zahlungen festzulegen.
Apple arbeitet aktuell noch an den finalen technischen Details, im Laufe der nächsten Wochen dürfte der Kompromiss nun jedoch offiziell verkündet werden.
Durch das Mitwirken an einer akzeptablen Lösung für den europäischen Wirtschaftsraum hat Apple einen Bogen um mögliche Strafzahlungen in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar geschlagen.
