Forscher haben mithilfe von KI einen Test entwickelt, um Parkinson frühzeitig zu diagnostizieren. So könnten wichtige Nervenzellen rechtzeitig gerettet werden. Die Hintergründe.

In den vergangenen Jahren erzielten Ingenieure weltweit signifikante Fortschritte bei der Entwicklung von KI-Systemen. Es scheint daher kaum verwunderlich, dass Künstliche Intelligenz inzwischen in viele Bereiche unseres Alltags vorgedrungen ist – so auch in die Medizin.

Forscher der University College London (UCL) und des Universitätsklinikums Göttingen entwickelten kürzlich einen KI-basierten Bluttest, der Parkinson bis zu sieben Jahre vor Auftreten der Symptome vorhersagen kann.

Dieser Durchbruch verspricht frühere Diagnosen und Behandlungen. Denn das kann mittelfristig dabei helfen, Gehirnzellen zu schützen, bevor die Krankheit diese beschädigt. Die KI analysiert dabei acht spezifische Biomarker im Blut, um Parkinson mit annähernd einhundertprozentiger Genauigkeit zu diagnostizieren.

KI-Test erkennt Parkinson bei allen später erkrankten Patienten

Parkinson ist die am schnellsten zunehmende neurodegenerative Erkrankung weltweit und betrifft derzeit fast zehn Millionen Menschen. Die Krankheit entsteht durch den Verlust von Nervenzellen in den Teilen des Gehirns, die die Bewegung steuern. Diese Nervenzellen verlieren die Fähigkeit, Dopamin zu produzieren, was zu den typischen Parkinson-Symptomen wie Zittern und Bewegungsverlangsamung führt.

Der neue Test könnte es ermöglichen, Behandlungen zu finden, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar stoppen. Ärzte könnten auf diesem Weg die Dopamin-produzierenden Zellen schützen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die KI in der Lage war, die Blutproben von 72 Patienten zu analysieren. Etwa 80 Prozent davon entwickelten später Krankheiten, wie Parkinson.

Ein einfacher Test soll in etwa zwei Jahren kommen

Über einen Zeitraum von zehn Jahren stimmten die KI-Vorhersagen mit der tatsächlichen Krankheitsentwicklung vollständig überein. Die Forscher planen nun, die Genauigkeit des Tests weiter zu überprüfen und hoffen, mit ausreichender Finanzierung innerhalb von zwei Jahren einen einfacheren Bluttropfen-Test entwickeln zu können.

Dieser könnte Parkinson noch vor dem Auftreten von Symptomen vorhersagen. Professor David Dexter, Forschungsdirektor bei Parkinson’s UK, bezeichnete die Forschung als bedeutenden Fortschritt auf dem Weg zu einer definitiven und patientenfreundlichen Diagnose für Parkinson.

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