Die Llama Group, verantwortlich für die Entwicklung des Audioplayers Winamp, hatte den Neustart des traditionsreichen MP3-Players bereits im Frühjahr angekündigt. Damals gab man an, die neue Version Mitte des Jahres in zwei Phasen veröffentlichen zu wollen. In einem ersten Schritt sollte der Player zunächst Musikern, Content Creators und Künstlern zum Download zur Verfügung stehen. Einige Wochen später sollte die Anwendung dann für alle interessierten Nutzer weltweit zugänglich sein.
Halb Player, halb Marktplatz
Anders als frühere Versionen wird der Player nicht mehr nur für lokale Audiodateien genutzt werden können, sondern soll auch neue Einkommensmöglichkeiten für Künstler schaffen. Winamp kündigte an, sich als Plattform für die faire Bezahlung von Künstlern einsetzen zu wollen und einen Marktplatz zu schaffen, den Musiker zum Vertrieb kostenpflichtiger Abonnements nutzen sollen.
Der Winamp-Marktplatz soll nicht nur Fans und Musiker zusammenbringen, sondern auch verschiedene Dienstleistungen für Musiker anbieten. Dazu gehören ein „Copyright Management“, eine Distributionsplattform und ein NFT-Marktplatz. Winamp wird dabei als Marktplatz-Betreiber fungieren und eine Umsatzbeteiligung von 15 Prozent einbehalten. Das App-Store-Modell also, nur eben für Musik.
Winamp für iPhone verlässt die Beta
Seit wenigen Tagen ist nun auch der neue Winamp-Player für das iPhone offiziell verfügbar. Nutzer können den Player mit oder ohne Konto verwenden und zum Abspielen lokaler Mediatheken und von Musik-Dateien aus der Dateien-App nutzen. Zudem steht angemeldeten Nutzern ein Hotmix-Radio-Tab zur Verfügung. Die App besitzt einen Equalizer, eine CarPlay-Unterstützung und kann Benachrichtigungen ausliefern.
Der neue Winamp-Player verspricht zwar, lokale Musikdateien, Fanzone-Tracks, Podcasts und Radiosender an einem Ort zu vereinen und somit ein umfassendes Audioerlebnis zu bieten – mit dem originalen Winamp hat die Neuauflage außer dem Namen jedoch nichts mehr gemeinsam und holt uns leider nicht ab. Vielleicht gefällt euch die neue App ja besser.
