Viele deutsche Städte bieten ihren Bewohnern nicht genügend Schutz vor zu hohen Temperaturen als Folge des Klimawandels. Sie sind teilweise stark versiegelt und verfügen über zu wenig kühlendes Grün. Das ist das Ergebnis des ersten Hitze-Checks der Deutschen Umwelthilfe.

Aktuelle Daten offenbaren eine deutlichen Zuwachs versiegelter Flächen in vielen deutschen Städten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und das GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg fordern deshalb einen Stopp des Flächenfraß und verbindliche Grünanteile. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung der DUH hervor.

Hitze-Check: Städte bieten zu wenig Schutz vor Klimawandel

In ihrem ersten Hitze-Check hat die Deutsche Umwelthilfe 190 deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Viele dieser Städte bieten ihren Bewohnern nicht genügend Schutz vor zu hohen Temperaturen als Folge des Klimawandels.

Basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH hat die DUH dabei die Flächenversiegelung und Grünausstattung der jeweiligen Orte analysiert. 24 Städte erhielten daraufhin eine Rote Karte, 82 eine Gelbe Karte und 84 eine Grüne Karte.

Der Hintergrund: Eine Rote Karte gab es für die Städte, die mit mehr als 50 Prozent einen deutlich überdurchschnittlich hohen Anteil versiegelter Flächen aufweisen. Städte mit einem Anteil von 45 bis 50 Prozent versiegelter Fläche erhielten eine Gelbe Karte. Orte, die mit 45 Prozent unter dem deutschlandweiten Durchschnitt liegen, bekamen eine Grüne Karte.

Diese Städte schneiden besonders schlecht ab

Laut DUH schnitten die Städte Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg, Worms, Mainz, Ludwigsburg und Ingolstadt besonders schlecht ab. Sie seien stark versiegelt und hätten ein sehr geringes Grünvolumen. Aufgrund einer relativ geringen Versiegelung und eines hohen Grünvolumens, erzielten die Städte Detmold, Ratingen, Potsdam und Jena die besten Ergebnisse.

Städte wie Sindelfingen und Kaiserslautern seien zwar stark versiegelt, hätten aber gleichzeitig viel Grünvolumen, weshalb sie die Gelbe Karte erhielten. Das gilt auch für Pulheim und Wilhelmshaven mit einer vergleichsweise geringe Versiegelung sowie einem geringen Grünvolumen. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, dazu:

Wir fordern von der Bundesregierung ein rechtlich verbindliches Ziel, die Flächenversiegelung in Deutschland bis spätestens 2035 zu stoppen. In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung.

Der Deutschen Umwelthilfe zufolge werden in Deutschland täglich über 50 Hektar Fläche für Siedlungen und Verkehr versiegelt. Das entspricht pro Jahr einer Fläche der Stadt Hannover. In Zeiten des Klimakrise stelle das ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Der Verlust großer Bäume sei dabei besonders folgenreich, da sie für einen hohen Kühleffekt sorgen.

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