Bei mir stapeln sich aktuell die Over-Ear-Kopfhörer. Der Sonos Ace ist langsam mal an der Reihe, von Anker kommt bald ein neues Modell und dann wäre da ja auch noch der Dyson OnTrac. Nachdem der Staubsauger-Hersteller mit dem ersten Versuch vielleicht ein bisschen über das Ziel hinaus geschossen ist und gleich einen Luftreiniger mit in den Kopfhörer integriert hat, gibt es jetzt ausschließlich Audio-Technik.

Ein Hingucker ist er auf jeden Fall, der 499 Euro teure Dyson OnTrac. In Sachen Material und Verarbeitung spielt der Kopfhörer in einer ganz eigenen Liga, hier können der Sonos Ace oder auch die beliebten Noise-Cancelling-Kopfhörer von Sony mit ihrem vielen Plastik einfach nicht mithalten. Im Prinzip hat der Dyson OnTrac hier nur einen Konkurrenten, die AirPods Max. Und die sind mit 579 Euro sogar noch ein Stückchen teurer.

Dyson wäre aber nicht Dyson, wenn man sich in Sachen Optik nicht noch etwas Besonderes hätte einfallen lassen. Die Ohrpolster und die Endkappen lassen sich abnehmen und tauschen. Genau wie der 499 Euro teure Kopfhörer ist das aber kein Schnäppchen: Es werden jeweils 49 Euro fällig, das ist schon eine Hausnummer.

Design, Verarbeitung und Gewicht des Dyson OnTrac

Neben den vier Grundfarben für den Kopfhörer selbst gibt es jeweils sieben verschiedene Farben für Endkappen und Ohrmuscheln. Somit gibt es 196 verschiedene Varianten, den Dyson OnTrac zu gestalten. Das mal eben so zu machen, ist dann vielleicht doch etwas teuer. Aber es ist ja nicht verkehrt zu wissen, dass man später auch einfach mal neue Ohrmuscheln bestellen kann. Schließlich will man so ein Gadget ja vielleicht ein paar Jahre länger nutzen.

Die Verarbeitung selbst ist jedenfalls exzellent, die Materialien für einen Kopfhörer schon fast zu gut. Das ganze Metall spiegelt sich nämlich auch im Gewicht wider, die Dyson OnTrac sind über 450 Gramm schwer. Zum Vergleich: Die Sonos Ace kommen auf 314 Gramm, die AirPods Max auf 385 Gramm.

Aber: Obwohl der Dyson OnTrac mit einem relativ kleinen Kissen auf dem Kopf aufliegt, ist er ziemlich bequem zu tragen. Das kleine Kissen ist nämlich recht dick und gibt ziemlich gut nach, so dass selbst über einen längeren Zeitrahmen kein wirkliches Druckgefühl entsteht. Allerdings muss man auch sagen: Aufgrund des Gewichts ist der Dyson OnTrac wirklich nicht für sportliche Aktivitäten geeignet, sondern eher ein Kopfhörer für den ganz normalen Alltag – auf dem Sofa, im Nahverkehr oder im Flugzeug.

Das sind meine persönlichen Highlights

Bevor ich den Klang näher beschreiben möchte, würde ich gerne meine persönlichen Highlights rund um den Dyson OnTrac mit euch teilen. Los geht es bei der Steuerung, die wirklich gut gelöst wird. Eingeschaltet wird oder Kopfhörer mit einem kleinen Knopf an der linken Ohrmuschel, das ist soweit nichts Besonderes. Richtig klasse ist aber der Joystick auf der rechten Seite.

Mit diesem Joystick wird die komplette Medienwiedergabe sowie die Lautstärke gesteuert. Statt zwischen mehreren Knöpfen den richtigen zu suchen, bewegt man den Joystick einfach nach links, rechts, oben oder unten. Auch gedrückt halten ist möglich. So überspringt man spielend einfach ein Lied, spult ein wenig zurück oder ändert die Lautstärke. Das klappt einfach wunderbar und ich frage mich wirklich, warum sonst kein Hersteller auf so ein Bedienelement setzt.

Was die Gestensteuerung anbelangt, müsst ihr euch beim Dyson OnTrac jedenfalls nicht viel merken: Ein halbwegs kräftiger doppelter Fingertipp auf die Ohrmuschel selbst schaltet zwischen den Modi Geräuschunterdrückung und Transparenz um.

Das zweite Highlight ist für mich die kleine Transporttasche, die mit zum Lieferumfang gehört. Auf den ersten Blick wirklich nichts Besonderes, es fehlt sogar ein Reißverschluss. Dafür aber lässt sich die Tasche komplett flach zusammenlegen und nimmt so im Rucksack sehr wenig Platz ein, wenn man die Kopfhörer gerade benutzt. Das finde ich wirklich praktisch.

Und dann wäre da noch die Akkulaufzeit. 55 Stunden gibt Dyson selbst mit aktiviertem ANC an, bevor wieder per USB-C aufgeladen werden muss. Wenn der Akku genau dann leer ist, wenn man den Kopfhörer gerade braucht, ist das aber auch kein großes Thema: 10 Minuten am Ladekabel reich aus, um den Kopfhörer zweieinhalb Stunden nutzen zu können. Hier gibt es überhaupt nichts zu meckern.

Hier überzeugt der Dyson OnTrac nicht ganz

Das oben bereits angesprochene hohe Gewicht möchte ich nicht unbedingt als Kritikpunkt werten, denn mich persönlich stört es nicht. Da störe ich mich schon eher an den hohen Preisen für Endkappen und Ohrmuscheln, aber auch das ist ja am Ende keine echte Überraschung.

Was mir bei den hohen Temperaturen der letzten Wochen aufgefallen ist: Unter den Ohrpolstern wird es schnell warm. Dazu kommt, dass ich jemand bin, der wirklich schnell anfängt zu schwitzen, wenn es nicht luftig genug ist. Allerdings: Die Tage, an denen ich den Dyson OnTrac im Jahr in einer Umgebung mit einer Temperatur von mehr als 25 Grad nutze, so dass es unangenehm wird, kann ich an einer Hand abzählen. Am Ende sind das wohl die sommerlichen Fahrten im ICE, wenn mal wieder die Klimaanlage ausfällt.

Ebenfalls nicht ganz so gut gefallen hat mir der Klang, wenn man komplett ohne ANC und ohne Transparenz-Modus unterwegs ist. Dann klingt der Dyson OnTrac einfach ein wenig dumpf, recht flach. Aus meiner Sicht gibt es bei Kopfhörern aber nur einen Grund, sowohl Geräuschunterdrückung als auch Transparenz-Modus dauerhaft zu deaktivieren: Die Akkulaufzeit. Die ist mit über 50 Stunden beim Dyson-Kopfhörer aber so gut, dass man darüber gar nicht nachdenken muss. Auch hier ist der Kritikpunkt vermutlich in nur ganz wenigen Fällen überhaupt annähernd relevant.

So klingt der Dyson OnTrac Over-Ear-Kopfhörer

Was den Klang angeht, muss ich zunächst einmal anmerken, dass ich meine Musik hauptsächlich über Spotify und Apple Music höre, meine Ansprüche sind also eher gering. Der Dyson OnTrac liefert aus meiner Sicht einen absolut klaren Klang mit Details in den Höhen. Der Kopfhörer neigt dabei zu etwas mehr Bass. Falls euch das zu viel ist, könnt ihr aber in der Dyson-App problemlos den Equalizer einstellen. Und wenn ihr etwas mehr Wumms mögt, dann fahrt ihr mit dem Bass Boost ziemlich gut.

Was die aktive Geräuschunterdrückung angeht, profitiert der Dyson OnTrac natürlich schon durch seine massive Bauweise. Durch Metall kommt von Natur aus weniger Schall als durch dünnes Plastik. Was den Software-Part angeht, liegt Dyson aber wohl ein kleines Stückchen hinter Apple, Bose oder Sony, wobei wir hier wirklich von der absoluten Spitze in Sachen ANC reden. Der Dyson OnTrac reiht sich quasi direkt auf der Verfolger-Position ein und macht insgesamt einen guten Job.

Überschaubare Funktionen in der Dyson-App

Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine App-Anbindung. Im Gegensatz zu anderen Modellen liefert Dyson hier tatsächlich einige interessante Daten, wirklich oft öffnen wird man die App nur wegen der Kopfhörer aber wohl nicht. Unter anderem könnt ihr die Lautstärke der Kopfhörer in der App überprüfen und bekommt eine Warnung, wenn es für euer Ohr zu laut wird. Und natürlich gibt es auch Basis-Funktionen, wie etwa das Umschalten der ANC-Modi oder die Auswahl der Equalizer-Presets. Mit einem zukünftigen Update will Dyson auch manuelle Equalizer-Einstellungen erlauben.

Warum sollte man sich für den Dyson OnTrac entscheiden? Ich denke in erster Linie spielt die Optik eine Rolle. Wenn euch das Design des Kopfhörers gefällt und der Preis für euch in Ordnung geht, dann bekommt ihr ein Gadget, das definitiv in der 1. Liga mitspielt. Meine persönlichen Highlights habe ich ja bereits genannt, vielleicht können genau diese Stärken euch ja auch überzeugen.

Dyson Ontrac

499 EUR

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