Du möchtest Wertschätzung für deine Arbeit erfahren? Dann suchen viele Arbeitnehmer das Gespräch mit ihren Vorgesetzten. Wenn es dann konkret zu Verhandlungen kommt, ist es für deinen eigenen Erfolg wichtig, dass du diese fünf No-Gos in Gehaltsverhandlungen vermeidest.
Übers Geld spricht man nicht: Diesen Spruch haben die meisten Deutschen früher oder später schon einmal gehört. Es wirkt beinahe so als ob Geld, Investieren und privates Vermögen hierzulande Themen sind, für die man sich schämen muss.
Geld und Gehalt: Ein Geheimnis für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Genauso ist es mit dem Gehalt. Am besten nicht darüber sprechen – und schon gar nicht mit den Kolleginnen und Kollegen.
Doch andersherum ist es genauso: Es gibt nicht gerade wenige Arbeitsverträge, in denen Verschwiegenheitsklauseln enthalten sind. Diese stellen es teilweise explizit unter Strafe, mit anderen Angestellten über die eigene Bezahlung zu sprechen.
Der unausgesprochene Hintergedanke: Wenn in Firmen offen über Gehälter gesprochen wird, kommen Diskriminierung und Ungleichberechtigungen eher ans Tageslicht. Das wollen viele Vorgesetzte und Geschäftsführer vermeiden.
No-Gos in Gehaltsverhandlungen: 5 Dinge, die du dringend vermeiden solltest
Diese Verschwiegenheit und dieses falsche Schamgefühl werden jedoch spätestens dann zum Problem, wenn du mit deinem eigenen Gehalt nicht mehr zufrieden bist. An diesem Punkt kommst du nämlich nicht umher, über dein Gehalt zu sprechen.
Natürlich kann es in erster Instanz helfen, mit Kollegen darüber zu reden. Insbesondere wenn ihr ähnliche Arbeit verrichtet oder in einem Tarifvertrag angestellt seid, sollte sich das Gehalt auch auf einem ähnlichen Niveau befinden.
Nichtsdestotrotz können dir deine Kolleginnen und Kollegen auch keine Gehaltserhöhung geben. Deshalb musst du zu deinem Chef. Um das für dich bestmögliche Ergebnis zu erzielen, solltest du auf einige No-Gos in Gehaltsverhandlungen achten.
1. Gespräch zwischen „Tür und Angel“
Eine Gehaltsverhandlung ist ein ernstzunehmendes Gespräch. Dementsprechend solltest du dir auch genügend Zeit dafür nehmen. Wenn du also deinen Vorgesetzten zufällig am Gang triffst oder die Tür zu seinem Büro ausnahmsweise offen steht, ist nicht der richtige Zeitpunkt für dein Gehaltsgespräch.
Indem du deinem Chef ein spontanes Gehaltsgespräch aufdrückst, setzt du ihn unter Druck. Er kann sich nicht vorbereiten, kann sich nicht mit dir und deiner Arbeit auseinandersetzen und befindet sich außerhalb seiner Wohlfühlzone. Das alles wirkt sich negativ auf dich aus.
Deshalb solltest du stattdessen um einen Gesprächstermin bitten und auch das Thema vorab klar kommunizieren.
2. Unvorbereitet ins Gehaltsgespräch gehen
Das zweite der No-Gos bei Gehaltsverhandlungen ist deine eigene mangelnde Vorbereitung. Auch das ist übrigens wieder ein Argument dafür, das Gehaltsgespräch nicht überstürzt und schnell zu führen. Nicht nur dein Vorgesetzter muss sich vorbereiten, auch du brauchst die richtigen Zahlen parat.
Informiere dich vorab über durchschnittliche Branchengehälter und etwaige Tarifverträge, an denen du dich orientieren kannst. Außerdem ist es hilfreich, wenn du konkrete Projekte und Aufgaben benennen kannst, die eine bessere Bezahlung rechtfertigen.
3. Eigenes Gehalt mit Kollegen vergleichen
Für deinen Hinterkopf ist es mit Sicherheit hilfreich, wenn du weißt, wie viel Geld andere Mitarbeitende in deiner Abteilung verdienen. Doch selbst wenn du konkrete Zahlen kennst, solltest du diese niemals als Argument innerhalb der Gehaltsverhandlung bringen.
Einerseits wird sich dein Kollege oder deine Kollegin dafür bedanken, wenn du eurem Chef sagst, dass sie offenbar nicht verschwiegen ist. Andererseits geht es bei einer Gehaltsverhandlung immer um deine Arbeit und nicht die deiner Kollegen.
Das gilt übrigens auch andersherum: Wenn dein Chef sagt, dass er allen Team-Mitgliedern mehr zahlen müsste, wenn er dir mehr Gehalt auszahlt, ist das ebenso falsch. Bei Gehaltsverhandlungen geht es immer nur um eine Person.
4. Zu viel oder zu wenig Geld verlangen
Wir haben bereits betont, wie wichtig es ist, dass du dich vor dem Gehaltsgespräch über branchenübliche Löhne informierst. Das ist nicht nur für deine Argumentation wichtig. Tatsächlich haben mehrere Studien offenbart, dass sowohl zu hohe als auch zu niedrige Gehaltsvorstellungen negativ für dich sind.
Zu hohe Vorstellungen wirken unsympathisch, zu niedrige Vorstellungen suggerieren deinem Gegenüber, dass du deine eigene Arbeit selbst als nicht wertvoll betrachtest. Aus diesen Gründen gehören unpassende Gehaltsvorstellungen zu den absoluten No-Gos in Gehaltsverhandlungen.
5. Eine Drohkulisse mit einer Kündigung aufbauen
Du unterhältst dich mit deinem Chef seit geraumer Zeit und stellst fest, dass sich die Gehaltsverhandlungen nicht wirklich so entwickeln, wie du dir das vorstellst. Dann tendieren einige Arbeitnehmende dazu, schwerere Geschütze aufzufahren. Im schlimmsten Fall drohen sie damit, den Job zu kündigen, wenn die gestellten Forderungen nicht erfüllt werden.
Bei der Drohung der Kündigung handelt es sich um ein zweischneidiges Schwert. Dieses Argument solltest du tatsächlich nur dann bringen, wenn du bereit bist, zu gehen. Wenn du deinen Job nämlich grundsätzlich magst, machst du dich unglaubwürdig, wenn du nach derartigen Aussagen einfach weiterarbeitest.
Arbeit und Privatleben in Gehaltsverhandlungen nicht vermischen
Abschließend ist es für alle Angestellten essenziell, dass Gehaltsverhandlungen zum Job gehören. Deine private Situation spielt für deinen Arbeitgeber in den meisten Fällen zunächst einmal eine untergeordnete Rolle. Deshalb solltest du schwierige Situationen nicht als Argumente anführen.
Mindestens genauso wichtig ist es bei der Wortwahl und der Verhaltensweise, den Arbeitskontext im Hinterkopf zu behalten. Du befindest dich im Job in einem Angestelltenverhältnis. Dementsprechend solltest du etwaige Absagen nicht persönlich nehmen und Gefühle und Emotionen nicht wie im Kindergarten herumtragen.
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