Apple hat ein neues Dokument mit dem Titel „Ermittlung von Atemstörungen und Schlafapnoe-Risiko mit der Apple Watch“ veröffentlicht. Darin beschreibt der Konzern, wie bestimmte Modelle der Apple Watch – konkret die Series 9, die neue Series 10 und die Apple Watch Ultra 2 – Schlafunterbrechungen und mögliche Anzeichen für Schlafapnoe überwachen können.

Die neue Funktion von watchOS 11 richtet sich ausdrücklich nicht an bereits diagnostizierte Patienten und basiert auf der Erfassung von Bewegungsdaten während des Schlafes mithilfe eines Beschleunigungssensors.

PDF-Download: Apple erklärt Schlafapnoe-Überwachung

Schlafapnoe bleibt häufig unerkannt

Schlafapnoe ist eine weit verbreitete Schlafstörung, bei der es während des Schlafes zu Atemaussetzern kommt. Diese Störung bleibt laut Schätzungen bei etwa 80 Prozent der Betroffenen unerkannt, was langfristig gesundheitliche Risiken wie Bluthochdruck, aber auch Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen kann. Apple entwickelte daher einen Algorithmus, der anhand der Bewegungsdaten Atemunterbrechungen identifiziert und auf ein erhöhtes Risiko für mittelschwere bis schwere Schlafapnoe hinweist. Die Daten werden in der Health-App auf dem iPhone angezeigt, wo auch Benachrichtigungen über mögliche Auffälligkeiten gesendet werden können.

Zur Validierung der Technologie führte Apple mehrere Studien durch. In einem ersten Schritt sammelte das Unternehmen Daten von über 2.100 Teilnehmern, die sowohl im Labor als auch zu Hause Schlaftests unterzogen wurden. Hierbei kam neben der Apple Watch auch eine klinische Referenzmethode zum Einsatz, die Atemaussetzer und Hypopnoe-Ereignisse aufzeichnete. Die Ergebnisse dieser Studien flossen in die Entwicklung des Algorithmus ein, der Bewegungsdaten der Uhr in ein Muster von Atemstörungen umwandelt.

Im Rahmen der klinischen Validierung führte Apple eine weitere Studie mit fast 1.500 Teilnehmern durch. Diese trugen über einen Zeitraum von bis zu 30 Nächten eine Apple Watch und führten parallel Schlafapnoetests durch. Die Ergebnisse dieser Tests zeigten eine Sensitivität von 66,3 % und eine Spezifität von 98,5 %, was bedeutet, dass die Apple Watch in den meisten Fällen in der Lage war, Schlafapnoe korrekt zu erkennen, während Fehlalarme weitgehend vermieden wurden.

Zeitfenster von 30 Tagen

Die Apple Watch verwendet für die Analyse der Atemstörungen ein Zeitfenster von 30 Tagen. Wenn innerhalb dieses Zeitraums an mindestens 10 Nächten Auffälligkeiten festgestellt werden, wird der Nutzer benachrichtigt. Dennoch betont Apple, dass das Ausbleiben einer Benachrichtigung nicht automatisch bedeutet, dass keine Schlafapnoe vorliegt. Vielmehr sei die Funktion als Hilfsmittel gedacht, das mögliche Auffälligkeiten über längere Zeiträume hinweg beobachtet.

Für Nutzer, die noch keine Diagnose haben, bietet die Funktion möglicherweise einen Anhaltspunkt, um ihre Schlafqualität zu überwachen und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen. Dennoch, darauf weist Apple ausdrücklich hin, bleibt die Apple Watch ein Werkzeug zur groben Einschätzung und ersetzt keine klinische Diagnose.

Blog

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *