Es ist glücklicherweise schon einige Zeit her, seit mir mal ein Fahrrad gestohlen wurde. Damals hat sich jemand Zugang zum Hausflur verschafft, was in einem Mehrfamilienhaus oftmals nicht besonders schwer ist, und dann im Keller die Vorhängeschlösser der einzelnen Räume aufgebrochen. Auch das ist ja keine große Kunst. Aufgetaucht sind sämtliche gestohlenen Räder natürlich nicht mehr.
Auch wenn es keine absolute Garantie gibt, kann ein AirTag durchaus die Chance erhöhen, ein gestohlenes oder verlorenes Fahrrad wieder zu finden. Quasi seit dem Start des AirTags gibt es passendes Zubehör, um einen Tracker von Apple versteckt am Fahrrad unterzubringen. Einer der ersten Modelle auf dem Markt war die AirBell, der Hersteller aus Österreich geht jetzt mit der AirBell Pro den nächsten Schritt.
In der AirBell Pro, die für 44,90 Euro gekauft werden kann, ist bereits die AirTag-Technik fest integriert. Das bedeutet: Ihr müsst keinen eigenen AirTag mehr in die Fahrradklingel stecken. Die Stromversorgung erfolgt ebenfalls über eine Knopfzelle, die von euch selbst getaucht werden kann, wenn sie nach rund einem Jahr erschöpft ist. Eine weitere Verbesserung im Vergleich zum „Vorgänger“: Der Klöppel ist nicht mehr starr, sondern kann frei ausgerichtet werden.
So funktioniert die AirBell Pro
Wie genau man die Klingel am Fahrrad montiert und wie man die AirTag-Funktion aktiviert, ist sehr gut in der beiliegenden Anleitung beschrieben. In der „Wo ist?“-App wird die AirBell Pro dann einfach als neues Objekt hinzugefügt und kann im Anschluss von der Apple-Community aufgespürt werden, wenn ihr euer Fahrrad (bzw. die AirBell Pro) als verloren markiert.
Die AirBell Pro punktet mit seiner sehr guten Anleitung
Nur auf eine Sache muss man verzichten: Die Nahdistanz-Ortung, wie man sie von einem AirTag kennt. Die AirBell Pro kann lediglich einen Signalton abspielen, sobald man sich in Bluetooth-Reichweite befindet. Normalerweise würde ich sagen: Sein Fahrrad erkennt man auch aus mehreren Metern Entfernung. Wenn ein Fahrrad aber gestohlen wird und beispielsweise in einer Garage versteckt wird, könnte die zentimetergenaue Ortung mit der Pfeilanzeige durchaus wertvoll sein.
Die Sache mit dem Lenker
Im Gegensatz zur klassischen AirBell, die mit einem Fach für einen AirTag ausgestattet ist, wird die AirBell Pro nur in einer einzigen Größe angeboten – für Lenker mit einem Durchmesser von 22,2 Millimetern. Meine nach außen hin immer dünner werdende Lenkerstange ist selbst direkt neben den Griffen noch einen Hauch zu dick für die AirBell Pro, ich konnte sie also nicht montieren. Eine alternative Variante für anscheinend doch recht verbreitete 31,8 Millimeter dicke Lenker gibt es bisher nicht.
Meine klassische Klingel und die AirBell pro
Zudem ist die AirBell Pro ja nicht wirklich gut am Rad versteckt und der integrierte Lautsprecher lässt sich nicht deaktivieren. Es könnte also durchaus vorkommen, dass ein Dieb auf die Klingel aufmerksam wird. Wie gut ist die AirTag-Technik geschützt?
Die Klingel selbst lässt sich nicht einfach aufschrauben, um die Knopfzelle zu entfernen. Die Klingel verfügt über einen Schutzmechanismus und muss erst nach unten gedrückt werden, bevor wie aufgeschraubt werden kann. Ganz ähnlich wie eine Kindersicherung bei Reinigungsmitteln. Das ist sicherlich auch bei der AirBell Pro eine gute Idee. Allerdings: Die gesamte Klingel ist mit einer klassischen Kreuzschlitzschraube am Lenker befestigt und kann entsprechend einfach abmontiert werden. Warum hat man sich hier nicht für einen etwas ungewöhnlicheren Schraubenkopf entschieden und einen passenden Schraubendreher beigelegt? Es ist ja nun nicht so, dass man die Klingel ständig an- und abschrauben würde.
Die AirBell Pro verfügt über einen Sicherheitsmechanismus zum Öffnen
Gibt es nicht noch ein besseres Versteck?
Am Ende des Tages muss man aber auch sagen, dass eine Fahrradklingel nun nicht unbedingt besonders gut versteckt, sondern ziemlich offensichtlich sichtbar ist. Aus meiner Sicht gibt es am Fahrrad deutlich bessere Verstecke für einen Tracker oder eben einen AirTag.
Ziemlich günstig ist beispielsweise der TinyTag für 10,99 Euro. Das ist eine kleine Halterung, die man im besten Fall unter dem vorhandenen Flaschenhalter montiert. Noch einen Schritt weiter geht diese Fahrradhalterung für rund 15 Euro, die den AirTag in der Fahrradgabel versteckt. Zudem kann man beim AirTag, wenn auch nur über einen kleinen Umweg, den integrierten Lautsprecher lahm legen. Das dürfte aus meiner Sicht der deutlich bessere „Schutz“ für ein Fahrrad sein.
AirBell Pro – Fahrradklingel mit integriertem Tacker für Apple Find My Netzwerk,…
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