Die Möglichkeit, das iPhone vom Mac aus zu bedienen, wurde im Juni als eine der großen Neuerungen beim Zusammenspiel zwischen iOS 18 und macOS Sequoia angekündigt. Nach Deutschland hat es die Funktion allerdings nicht geschafft. Apple hat das sogenannte „iPhone Mirroring“ gemeinsam mit den unter dem Label „Apple Intelligence“ laufenden neuen KI-Funktionen zunächst nicht in den Ländern der EU eingeführt. Begründet wird dies mit nicht näher benannten „regulatorischen Unsicherheiten“.
Möglicherweise zählt dazu ja auch ein Umstand, auf den das Sicherheitsunternehmen Sevco aufmerksam macht. In einem Blog-Eintrag rät Sevco davon ab, iPhone Mirroring innerhalb von Unternehmen zu verwenden. Der Einsatz der Funktion könne im schlimmsten Fall rechtliche Konsequenzen zur Folge haben.
Offenbar hat die Verwendung von iPhone Mirroring zur Folge, dass die auf einem persönlichen iPhone der Angestellten installierten Apps im IT-System des Unternehmens sichtbar werden. Allein dies könnte als widerrechtliche Datensammlung und somit Verstöße gegen die Regeln zum Schutz von private Daten ausgelegt werden. Sevco leitet daraus zudem nachvollziehbare Risiken ab, so könne auf diese Weise etwa der Einsatz einer VPN-App in Ländern mit eingeschränktem Internetzugang, die Nutzung von Dating-Apps oder das Vorhandensein von Anwendungen im Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen offengelegt werden.
Unternehmen drohen rechtliche Probleme
Durch die hier vorhandene Möglichkeit zum potenziellen Sammeln privater Daten könnten Unternehmen in Konflikt mit Datenschutzgesetzen wie dem „California Consumer Privacy Act“ (CCPA) geraten. In der Europäischen Union dürfte es in vergleichbarer Weise zu Problemen kommen.
Laut Sevco hat Apple den Fehler jedoch erkannt und arbeitet an einer Lösung. Bis ein Update verfügbar ist, sollen nicht nur die Mitarbeiter auf diese Funktion verzichten, sondern die Firmen ihre Mitarbeiter aktiv über die Problematik informieren und sicherstellen, dass die Datenerfassung verhindert wird.
