Forscher der West Virginia University (WVU) haben herausgefunden, dass tragbare Geräte wie Smartwatches die Herzfrequenzvariabilität (HRV) anders messen als medizinische Geräte in Kliniken. Diese Unterschiede könnten Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der Gesundheitsdaten haben.
Unterschiedliche Messmethoden
Die HRV, also die Zeit zwischen zwei Herzschlägen, ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und des Nervensystems. Klinische Untersuchungsmethoden, wie die in Krankenhäusern verwendeten EKG-Geräte, messen die elektrische Aktivität des Herzens über Elektroden am Körper.
Im Gegensatz dazu nutzen Smartwatches und andere tragbare Geräte die Photoplethysmographie (PPG). Diese Technologie misst den Blutfluss, indem Licht in die Haut gesendet und reflektiert wird. Diese unterschiedlichen Ansätze führen zu verschiedenen Ergebnissen.
Ein Forscher-Team um den Wissenschaftler Matt Tenan hat nun gezeigt, dass die durch Smartwatches erfassten HRV-Daten häufig nicht mit denen übereinstimmen, die in einer klinischen Umgebung gemessen werden. Ein Grund dafür ist die Verzögerung, die auftritt, wenn das Blut vom Herzen zu den Fingern oder zum Handgelenk fließt. Diese Verzögerung kann die Genauigkeit der Messung beeinflussen.
Apple Watch am genauesten
Die Studie der WVU hat auch untersucht, wie verschiedene Marken ihre HRV-Daten berechnen. Dabei stellte sich heraus, dass die Apple Watch im Vergleich zu anderen tragbaren Geräten die genauesten Ergebnisse liefert. Apple verwendet die „Standardabweichung der normalen R-R-Intervalle“, während andere Hersteller eine Methode namens „quadratische Mittelwertabweichung“ einsetzen, die zu größeren Differenzen führt.
Trotz dieser Unterschiede betonen die Forscher, dass tragbare Geräte wie die Apple Watch nicht ungenau oder unbrauchbar sind, sondern einfach andere Daten liefern als klinische Geräte. Die Studie könnte dazu beitragen, die Messmethoden von Smartwatches weiter zu verbessern.
