Seit fast sechs Jahren besteht in Apples Safari-Browser eine Schwachstelle, die es iPhone-Besitzern ermöglicht, gefälschte oder irreführende Schlagzeilen zu erzeugen, die scheinbar von vertrauenswürdigen Nachrichtenquellen stammen. Trotz der Entdeckung dieser Schwachstelle im Februar 2019 wurde sie bislang nicht behoben und ist auch unter iOS 18 und macOS Sequoia noch vorhanden. Daran erinnern die Security-Experten von Intego im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl.

In der Nachrichten-App: Echter Spiegel-Link, falsche Schlagzeile

Die Schwachstelle ist schnell beschrieben und wird sichtbar, wenn in Apples Safari-Browser der Text eines Webformulars markiert und die Webseite anschließend über die Nachrichten-App geteilt wird.

Selbst geschriebene Überschriften

Problematisch hier: Auch selbst eingegebene Textinhalte können so als Teil des Vorschautextes in einer Nachricht erscheinen. Dies könnte dazu führen, dass Empfänger fälschlicherweise glauben, die angezeigte Schlagzeile stammt von der verlinkten Quelle. Apple hätte die Möglichkeit, das Problem zu beheben, indem verhindert wird, dass Textfelder (wie beispielsweise Suchformulare) in die Vorschau integriert werden. Dennoch hat Cupertino bislang davon abgesehen hier aktiv zu werden. Ursprünglich beschränkte sich das Problem auf iOS und iPadOS, inzwischen ist das Verhalten jedoch auch unter macOS reproduzierbar.

Auch Selbstgeschriebenes: Werden Texte markiert, tauchen diese in der Link-Vorschau auf

Laut Intego hat das geschilderte Verhalten der Nachrichten-App in den zurückliegenden Jahre trotz mehrfacher Warnungen nur wenig Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Während andere große Technologieunternehmen wie Facebook und Google im Zusammenhang mit der Wahl 2020 für die Rolle ihrer Plattformen bei der Verbreitung von Falschinformationen kritisiert wurden, blieb Apple größtenteils von dieser öffentlichen Diskussion ausgenommen.

Intego fordert eine schnelle Behebung des Problems, um die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern. Auch wenn Apple bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben hat, hofft man , dass Cupertino auf den wachsenden Druck aus der Öffentlichkeit reagieren könnte.

Links der echte Spiegel-Link, rechts die angereicherte Variante
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