Mit Disney+ ist ein weiterer großer Anbieter nicht mehr bereit, seine Einnahmen mit Apple zu teilen. Die In-App-Käufe werden in der App des Videodienstes zwar noch angeboten, stehen aber nur noch bereits laufende und über die App abgeschlossene Abos zur Verfügung. Neue und wiederkehrende Abonnenten können sich für Disney+ fortan weder über Apple registrieren noch mit Apple-Guthaben bezahlen.
Die Änderung wurde offenbar bereits in den vergangenen Tagen umgesetzt. Neben Disney+ lässt sich auch der in den USA verfügbare und zu Disney gehörende Streamingdienst Hulu in der begleitend angebotenen App nicht mehr als In-App-Kauf buchen. Disney strafft damit weiter kräftig die Zügel. Erst in der vergangenen Woche wurden hierzulande wieder die Preise für Disney+ erhöht.
Die neuen Regeln findet sich bereits im Support-Center von Disney+ dokumentiert. Demzufolge bleibt für Nutzer, die Disney+ bereits über Apple abonniert haben, erstmal alles unverändert. Neue und wiederkehrende Abonnenten müssen jedoch über die Webseite DisneyPlus.com gehen und dort einen der derzeit drei hierzulande verfügbaren Tarife wählen.
Disney+ schlägt damit den gleichen Weg ein, wie ihn Anbieter wie Netflix und Spotify bereits vor Jahren gegangen sind. Um die bei In-App-Käufen fälligen Provisionszahlungen in Höhe von bis zu 30 Prozent an Apple zu vermeiden, müssen die Kunden den zweifellos weniger komfortablen Weg über eine separate Webseite gehen. Mit einem laufenden Abo kann man sich dann in der App des Anbieters anmelden und den Dienst ohne Beeinträchtigung nutzen.
Die Deutschland-Preise von Disney+ im Oktober 2024
YouTube verlangt über den App Store 30% mehr
Nicht alle Anbieter von hochpreisigen Abonnements wählen diesen vergleichsweise radikalen Weg. Unternehmen wie YouTube oder Audible setzen auf eine unterschiedliche Preisgestaltung und verlangen bei Buchung über den App-Store mehr Geld.
Diese Regelung ist natürlich keineswegs kundenfreundlich, oft wissen die Abonnenten gar nicht, dass sie außerhalb des App Stores günstiger fahren könnten. YouTube schlägt hier beispielsweise satte 30 Prozent auf, sodass man bei einer Buchung als In-App-Kauf 16,99 Euro anstelle von 12,99 Euro bei Buchung über die YouTube-Webseite bezahlt.
Bei Audible ist der Preisunterschied mit 10,99 Euro statt 9,95 Euro noch vergleichsweise gering, ein Preisvergleich kann aber bei allen Anbietern grundsätzlich nicht schaden.
