Wie berichtet plant Apple Anfang der kommenden Woche ein Software-Update für die AirPods Pro 2 zu veröffentlichen. Ist dieses installiert und anschließend ein Hörtest absolviert, können die drahtlosen Ohrhörer auch als Hörhilfen fungieren.
Die AirPods werden keine hochwertigen Hörgeräte ersetzen, könnten den weltweit 1,5 Milliarden Menschen, die bereits von Hörverlusten betroffen sind, jedoch einen einfachen ersten Kontakt mit entsprechenden Hilfsmitteln ermöglichen. Derzeit scheuen viele Betroffene den Weg zum Akustiker noch; oft aus Angst vor dem sozialen Stigma von Hörgeräten.
Apple gewährt Blick ins Audio-Labor
Kurz vor dem Start der neuen Funktion hat Apple der ABC-Morningshow “Good Morning America” Zugang zu einem streng abgeschirmten Audio-Labor in Cupertino gewährt. In den sogenannten “Fantasia Labs” arbeiten Apples Ingenieure seit Jahren daran, den Einsatz der AirPods als Hörhilfe zu perfektionieren. Laut Apple simulieren Lautsprecher dort Hunderte akustischer Szenarien, wie etwa laute Restaurants, die dann als Testkulisse dienen. Die Tests sollen sicherstellen, dass Nutzer auch in geräuschvollen Umgebungen Gespräche gut verstehen können.
Eine der von Apple zu meisternden Herausforderungen: Jeder Mensch hat ein individuelles Hörprofil. Um diese Unterschiede zu berücksichtigen, führt Apple im Labor zahlreiche Tests mit verschiedenen Hörprofilen durch. Dabei wird die Fähigkeit der Nutzer geprüft, unter verschiedenen Lärmpegeln Stimmen zu verstehen.
Hörtest in der Health-App
Das für den kommenden Monat erwartete Update beinhaltet auch eine neue Hörtest-Funktion. Diese analysiert das individuelle Hörvermögen und passt die Einstellungen der AirPods Pro 2 automatisch an, um bestehende Hörverluste bestmöglich auszugleichen. Nutzer sparen sich so das Vorsprechen beim HNO-Arzt beziehungsweise beim Akustiker und können den ersten Kontakt mit der neuen Hörgeräte-Funktion direkt auf dem iPhone machen.
Obwohl das Update ein günstigeres Angebot darstellt – die AirPods Pro 2 kosten etwa 240 Euro, während Hörgeräte teils mehrere tausend Euro kosten – bleibt abzuwarten, ob die Technologie tatsächlich mit konventionellen Hörgeräten mithalten kann. Spannend bleibt außerdem, ob Betroffene die AirPods als Hörhilfe akzeptieren werden.
