Die australische Regierung plant ein Gesetz, das Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren die Nutzung sozialer Medien untersagt. Der Gesetzesentwurf, der im Parlament vorgestellt werden soll, sieht keine Ausnahmen vor – weder für bestehende Accounts noch mit elterlicher Zustimmung.

Premierminister Anthony Albanese

Die Durchsetzung der Altersbeschränkung soll ausschließlich in die Verantwortung der Plattformen fallen. Eltern würden somit rechtlich gestützt, wenn sie ihren Kindern den Zugang zu sozialen Medien verwehren.

Kabinett berät über Details des Gesetzes

Am Freitag wird das nationale Kabinett mit Vertretern der Bundesstaaten und Territorien die geplanten Änderungen besprechen. Premierminister Anthony Albanese begründete das Vorhaben mit möglichen negativen Auswirkungen sozialer Medien auf die mentale Gesundheit junger Menschen. Laut Kommunikationsministerin Michelle Rowland, die die Regelungen unterstützt, stünden die Interessen der Eltern im Vordergrund, um ihre Kinder vor schädlichen Inhalten und süchtig machenden Funktionen zu schützen.

Erst Ende Oktober hatte die norwegische Regierung eine vergleichbare Altersgrenze gezogen und wird zukünftig die elterliche Zustimmung für die Social-Media-Nutzung bei Kindern unter 15 Jahren erzwingen. In Frankreich wird darüber nachgedacht, Kindern bis zu einem Alter von 13 Jahren den Zugang zu Smartphones zu erschweren.

Norwegen: Altersgrenze – Social Media erst ab 15
Frankreich: Kein Smartphone bis zum 13. Lebensjahr

Widerstand von Meta: Eltern sollen entscheiden

Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, äußerte sich kritisch und wies nach Angaben von ABC NEWS darauf hin, dass 67 Prozent der befragten australischen Eltern laut einer von Meta in Auftrag gegebenen Umfrage selbst über den Zugang ihrer Kinder zu sozialen Medien entscheiden möchten. Meta schlug zudem vor, die Altersverifikation über App-Stores zu organisieren, um die Privatsphäre der Nutzer zu wahren.

Neben den geplanten Altersbeschränkungen soll das Gesetz flexibel sein und je nach Plattform spezifische Anforderungen festlegen. Für Plattformen mit geringem Risiko könnten dann entsprechende Sonderregelungen gelten.

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