Netflix hat in Sachen Live-Performance noch Luft nach oben. Dieses Fazit scheint die vorherrschende Meinung unter den zahlenden Netflix-Abonnenten zu sein, die versucht haben, das Live-Boxevent am vergangenen Freitag über die App des Video-Streaming-Dienstes zu verfolgen.
Jake Paul and Mike Tyson at the end of 8 rounds. #PaulTyson pic.twitter.com/YFdcUrkPZk
— Netflix (@netflix) November 16, 2024
Am 15. November übertrug Netflix den Boxkampf zwischen dem umstrittenen YouTuber Jake Paul und dem ehemaligen Schwergewichtsweltmeister Mike Tyson.
Im AT&T Stadium in Texas trafen der 27-jährige Jake Paul und der 58-jährige Mike Tyson aufeinander. Der Kampf endete nach acht Runden ohne Knockout mit einem einstimmigen Punktsieg für Paul. Kritiker bewerteten die sportliche Leistung beider Kämpfer jedoch als enttäuschend.
65 Millionen gleichzeitige Streams
Die Übertragung zog nach Angaben des Unternehmens weltweit bis zu 65 Millionen Zuschauer gleichzeitig an. Der Streaming-Dienst habe damit Zuschauerzahlen erreicht, die mit den größten Sportveranstaltungen der Welt vergleichbar seien.
Doch die Premiere lief nicht ohne Probleme: Viele Nutzer meldeten während der Live-Übertragung Verbindungsabbrüche, Aussetzer, stockende Streams und schlechte Streaming-Qualitäten. Vor allem auf sozialen Medien und auf der Community-Plattform reddit.com hagelte es Kritik. Der Eindruck, der sich bei vielen Nutzern einstellte: Netflix sei auf den Ansturm nicht ausreichend vorbereitet gewesen.
Vor NFL-Übertragung am 25. Dezember
Ein Nutzer schrieb sarkastisch: „Danke, Netflix, dass ihr uns in die glorreichen Zeiten des Modem-Internets zurückversetzt habt.“ Ein anderer beschwerte sich: „Es ist unfassbar, dass ein milliardenschweres Unternehmen solche Serverprobleme nicht vorhersehen kann.“ Auf der Plattform Downdetector meldeten mehrere tausend Nutzer Störungen wie Verbindungsabbrüche und lange Ladezeiten.
Netflix dürfte umgehend auf die technischen Pannen reagieren, da der Video-Streaming-Dienst bereits angekündigt hat, bald größere Livestreams wie etwa das Weihnachtsspiel der NFL am 25. Dezember übertragen zu wollen. Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens steht allerdings noch aus.
