Apple hat über die vergangenen Jahre hinweg massiv in Indien als neuen Produktionsstandort investiert. Die von Apple propagierte Unternehmenskultur hat allerdings bislang nur einen Teil der dort für Apple tätigen Partner erreicht. So musste der Apple-Zulieferer Foxconn den in Indien für ihn tätigen Agenturen offenbar Nachhilfe bei der Ausschreibung von offenen Stellen geben.
Foxconn-Produktion in Bharat/Indien
Ausschlaggebend war ein bereits im Juni von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichter Bericht, demzufolge für die iPhone-Fertigung bei Foxconn nur junge und unverheiratete Frauen gesucht wurden. Auf Flugblättern von Partneragenturen konnte man lesen, dass die Arbeitsplätze vorrangig mit Frauen im Alter zwischen 18 und 32 Jahren besetzt werden sollten. Mündlich wurde Reuters gegenüber damals bestätigt, dass Foxconn keine verheirateten Frauen einstellen würde.
Diese Regel wurde offenbar nur gebrochen, wenn beispielsweise beim Start neuer Modelle besonders viele Arbeitskräfte benötigt und somit auch zeitlich befristete Anstellungen angeboten wurden.
Apple hat wohl Einfluss genommen
Einem neu veröffentlichten Bericht zufolge hat Foxconn seine Partner zwischenzeitlich angewiesen, ihre Rekrutierungsmethoden anzupassen und in Stellenanzeigen keine Angaben zu Alter, Geschlecht oder Familienstand der Bewerber mehr zu machen. Auch der Name „Foxconn“ soll in den Anzeigen wohl nicht mehr genannt werden. Man darf annehmen, dass vor allem Apple hier im Hintergrund massiven Einfluss genommen hat.
Ob die geänderten Ausschreibungstexte auch Auswirkungen in der Praxis zeigen, ist Reuters zufolge nicht bekannt. Weder Foxconn noch Apple hätten sich dazu geäußert und auch Anfragen von Reuters an die indischen Behörden bezüglich der Veröffentlichung der Ergebnisse staatlicher Untersuchungen seien unbeantwortet geblieben. Die staatlichen Überprüfungen wurden eingeleitet, nachdem die indische Regierung im Juli diesbezüglich hellhörig wurde.
