Falls ihr noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für eure Kids seid, dann haben wir nach der Gravitrax-Kugelbahn heute einen weiteren Tipp für euch: Carrera Hybrid. Die Rennbahn der neuesten Generation mit integrierter KI-Unterstützung ist erst vor wenigen Wochen auf den Markt gekommen. Aber taugt sie wirklich etwas? Wir haben den Test gemacht.
Die Unterschiede zu einer klassischen Carrera-Rennbahn sind auf den ersten Blick zu erkennen. Bei Carrera Hybrid fahren die Autos nicht auf Schienen rund um die Strecke, sondern können sich frei auf der rund 25 Zentimeter breiten Fahrbahn bewegen. So kann in einem Rennen unter anderem an jeder Stelle der Strecke überholt werden, gleichzeitig muss aber auch immer gelenkt werden.
Einen großen Nachteil hat diese Idee aber auch: Zum Spielen ist zwingend ein iPhone oder iPad erforderlich – und das pro Fahrzeug. Immerhin kann man nicht nur das iPhone als Controller verwenden, sondern auch über Bluetooth mit dem iPhone gekoppelte Controller. Aber selbst dann benötigt ihr zwei Geräte, um mit zwei Autos fahren zu können.
Carrera HYBRID Runway Chase – Rennspaß der neuen Generation – Legendärer Porsche…
Starter-Set kommt mit zwei Autos und 15 Streckenelementen
Das Starter-Set, das für 149,99 Euro (Amazon-Link) angeboten wird, beinhaltet nicht nur zwei Fahrzeuge, sondern auch 15 Streckenelemente. Acht Kurven nach links, zwei Kurven nach rechts sowie vier Geraden und einmal Start-Ziel erlauben euch tatsächlich etliche verschiedene Streckenkonfigurationen. Die einzelnen Elemente werden einfach zusammen gesteckt und sind in wenigen Minuten einsatzbereit.
Die Streckenelemente werden einfach zusammengesteckt.
Positiv fällt dabei auf: Die Strecke ist nur wenige Millimeter hoch und hat keine spitzen Teile. Wenn sie also mal über Nacht im Kinderzimmer stehen bleibt, muss man keine Angst um seine Füße haben. Leider zieht der schwarze „Asphalt“ den Staub quasi magisch an und ist auch recht kratzempfindlich. Zudem sind die kleinen „Kanten“ ungünstigerweise schon so hoch, dass die Autos dort manchmal aufsetzen, wenn sie die Strecke verlassen.
Am Rand der Stecke können sich die Autos leider festfahren.
Natürlich gibt es Streckenelemente auch als Erweiterung, etwa acht Geraden oder sechs Geraden und vier Kurven für jeweils 49,99 Euro. Das ist zugegebenermaßen ein ziemlich sportlicher Preis und auch wenig abwechslungsreich. Es gibt keine 90 Grad-Kurven, keine Engstellen, keine Schikanen. Aber vielleicht kommt da ja noch irgendwas, die ganze Sache ist ja modular aufgebaut.
Die Carrera Hybrid Autos stammen von Sturmkind
Die kleinen Autos im Maßstab 1:50 sehen wirklich klasse aus, wirken aber offen gesagt nicht besonders hochwertig. Sie müssen halt besonders leicht sein, auch um eine möglichst lange Akkulaufzeit zu bieten. Eine halbe Stunde können die Autos am Stück fahren, bevor 20 Minuten lang per USB-C geladen werden muss. Besonders gut gefällt mir das einschaltbare Licht und die funktionierenden Bremslichter.
Die Autos werden per USB-C aufgeladen… …und bieten sogar eine funktionierende Beleuchtung.
Die Autos stammen übrigens von Sturmkind, die auf diesem Gebiet nicht unbekannt sind. Der deutsche Hersteller hatte vor einigen Jahren bereits Drift-Fahrzeuge am Start, die mit dem iPhone gesteuert werden konnten. Nun macht man für Carrera Hybrid eine gemeinsame Sache.
Das Fahrverhalten der Autos ist dabei wirklich klasse (dazu allerdings später mehr). Es können sogar verschiedene Einstellungen und Setups vorgenommen werden, die dann auch Auswirkungen auf das Verhalten auf der Strecke haben. Das ist wirklich prima gelöst.
Die erste Ausfahrt endet ziemlich ernüchternd
Ein besonderes Augenmerk legt Carrera auf die KI-Unterstützung der Fahrzeuge. Diese sollen es selbst Einsteigern ermöglichen, relativ schnell und sicher um die Strecken zu kommen. Allerdings: Selbst auf der Stufe „schwach“ war die KI-Funktion so stark, dass man selbst mit Vollgas und ohne aktive Lenkeingriffe nicht von der Strecke flog. „Beim Hybrid-System liegt der Fokus darauf, die Ideallinie zu treffen, um Bestzeiten zu erzielen. Ohne zusätzliches Lenken fährt das Fahrzeug jedoch eine suboptimale Linie, bremst automatisch in Kurven ab und verliert dadurch wertvolle Zeit“, hat mir Carrera dazu mitgeteilt.
Allerdings war ich nicht die einzige Person, die sich über den anscheinend zu niedrigen Schwierigkeitsgrad von Carrera Hybrid beschwert hat. Erst kürzlich wurde mit einem Update eine dritte KI-Stufe „minimal“ hinzugefügt, in der man dann tatsächlich richtig lenken und bremsen muss, um auf der Strecke zu bleiben. So wird Carrera Hybrid tatsächlich zu einer Herausforderung.
So sieht das digitale Cockpit auf dem iPhone aus. Im Karriere-Modus schaltet man immer mehr Upgrades frei. Strecken können direkt in der App geplant werden.
Karriere-Modus und Upgrade sorgen für Einzelspieler-Spaß
Eine Sache hat mich früher an den Carrera-Bahnen immer massiv gestört: Man hat alles aufgebaut, dann aber keinen Gegner. Ohne Mitspieler ist die klassische Bahn nach einiger Zeit absolut eintönig. Hier hat sich der Hersteller bei Carrera Hybrid etwas mehr einfallen lassen.
Im Karriere-Modus muss man immer wieder neue Strecken bauen und Herausforderungen meistern, etwa eine bestimmte Rundenzeit zu unterbieten. Hier bekommt man dann auch immer mehr Upgrades, um das eigene Fahrzeug schneller und noch anspruchsvoller zu machen.
Carrera – HYBRID (Kostenlos, App Store) →
Kein Rennen gegen KI-Gegner möglich
Eine Sache würde sich bei Carrera Hybrid anbieten: Ein Rennen gegen einen Computer-Gegner. Die Autos können dank der Sensoren, etwa in der Aufwärmrunde, alleine über die Strecke fahren. Ein echtes Rennen gegen einen virtuellen Gegner ist aber nicht möglich.
Immerhin: Im kommenden Jahr soll eine Online-Remote-Funktion kommen, mit der man über das Internet gegen andere Personen auf der Strecke wird antreten können. Für das Kind im Kinderzimmer ist das aber vielleicht schon ein Schritt zu viel. Gerade hier wäre ein Computer-Gegner Gold wert.
Im Kinderzimmer leider ohne KI-Gegner.
Ohnehin sehe ich noch viel Entwicklungspotenzial bei Carrera Hybrid. Die zusätzlichen Streckenelemente habe ich ja schon angesprochen. Klasse wäre aus meiner Sicht auch eine Art Renn-Monitor auf dem großen iPad-Display, falls dieses nicht als Controller genutzt wird.
Es könnte eine spannende Zukunft bevorstehen
Wenn man von der großen Einschränkung, der Pflicht eines Smartphones oder Tablets, absieht, sehe ich in Carrera Hybrid viele positive Punkte und fast noch mehr Möglichkeiten für die Zukunft. Genau das könnte eine der großen Stärken der Rennbahn 2.0 werden. Die Strecken sind modular und schnell zusammengesteckt. Die Autos können dank der App-Anbindung mit immer weiteren Funktionen ausgestattet werden. Ich hoffe, dass Carrera hier am Ball bleibt und die tolle Idee in Zukunft weiter ausbaut.
Der Beitrag Carrera Hybrid im Test: Das ultimative Racing-Erlebnis? erschien zuerst auf appgefahren.de.