Mit der Einführung des Digital Markets Act (DMA) in der Europäischen Union in diesem Jahr gingen auch einige Änderungen bei Apple einher, um mit den Forderungen der EU, die insbesondere wettbewerbswidrige Praktiken großer Tech-Konzerne betreffen, konform zu gehen. Wie ein neues Dokument der Europäischen Kommission darlegt, scheint die EU von Apple noch weitere Forderungen an Apple zu haben, die eine „effektive Interoperabilität“ von iOS mit anderen Plattformen sicherstellen soll.

Wie Bloomberg in einem neuen Artikel berichtet, hat die Europäische Kommission im Rahmen der kartellrechtlichen Untersuchungen gegen Apple am Mittwoch dieser Woche eine zum Dokument gehörende Liste veröffentlicht, das Apple auffordere, das iPhone-Betriebssystem weiter zu öffnen. Bei Bloomberg heißt es dazu:



“Die EU-Kommission hat Apple Inc. gedrängt, das iPhone-Betriebssystem weiter für Konkurrenten zu öffnen. Das Unternehmen beschwerte sich daraufhin über Forderungen von Meta Platforms Inc., die seiner Meinung nach die Privatsphäre untergraben. Die Kommission wies Apple am Mittwoch an, das iOS-Betriebssystem so zu überarbeiten, dass es besser mit Smartwatches, Ohrhörern, Kopfhörern und anderen Geräten von Wettbewerbern kompatibel ist.“

Neben der Öffnung von iOS für Drittanbieter-Produkte wie Smartwatches und Kopfhörer wurde Apple auch aufgefordert, Drittentwicklern und -entwicklerinnen Zugang zu Technologien zu ermöglichen, die bislang nur Apple zur Verfügung stehen. Dies könnte Apps betreffen, die dann die Option hätten, vollständig im Hintergrund laufen zu können. Bislang ist dies allein Apple-Apps vorbehalten. Im Dokument wird auch AirPlay und AirDrop erwähnt, das sich ebenfalls derzeit nur auf Apple-Geräte beschränkt.

Apple reagiert mit Stellungnahme: Situation sei „persönlich“

Im veröffentlichten Dokument hat die EU als Frist für die Konsultation den 9. Januar 2025 festgelegt. Apple hat bereits mit einem eigenen Online-Dokument auf die Forderungen reagiert und dabei die EU sowie den DMA und seine Gesetzgebung kritisiert. Apple behauptet im eigenen Statement zudem, dass die Situation „persönlich“ werde, und hebt gleichzeitig die eigenen Anstrengungen im Bereich Sicherheit und Datenschutz hervor, die durch den DMA in Gefahr seien.

Die EU hat den 9. Januar 2025 als Frist für ihre Konsultation in diesem Fall festgelegt. Als Reaktion darauf hat Apple ein Online-Dokument veröffentlicht, in dem es die Europäische Kommission und die DMA-Gesetzgebung kritisiert und behauptet, dass die Situation „persönlich“ werde. Es überrascht nicht, dass Apple seine Arbeit im Bereich Datenschutz und Sicherheit hervorhebt und sagt, dass die DMA-Anforderungen sein Ökosystem weniger sicher machen. In der Stellungnahme bezieht sich Apple auch explizit auf Meta, das im Rahmen des DMA die meisten sensiblen Daten angefordert hätte.

„Wenn Apple all diesen Anträgen stattgeben müsste, könnten Facebook, Instagram und WhatsApp Meta in die Lage versetzen, auf dem Gerät eines Nutzers alle seine Nachrichten und E-Mails zu lesen, jeden Telefonanruf zu sehen, den er tätigt oder erhält, jede von ihm verwendete App zu verfolgen, alle seine Fotos zu scannen, seine Dateien und Kalenderereignisse einzusehen, alle seine Passwörter zu protokollieren und vieles mehr. Dies sind Daten, auf die Apple selbst nicht zugreift, um den Nutzern den größtmöglichen Schutz zu bieten.“

Sollte Apple die DMA-Vorschriften nicht einhalten, kann die Europäische Kommission eine formelle Untersuchung gegen Apple einleiten. Dies wiederum könnte zu hohen Geldstrafen für Apple führen: Bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes wären in diesem Falle möglich.

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Der Beitrag Apple vs EU: „Effektive Interoperabiliät“ von iOS mit anderen Plattformen gefordert erschien zuerst auf appgefahren.de.

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