Das Bundeskartellamt plant, die Kontrolle großer Technologiekonzerne wie Google, Meta und Amazon auszuweiten. Wie Behördenchef Andreas Mundt heute in einem Interview mit der Rheinischen Post betont, ist es zum Sichern des Wettbewerbs und zur Stärkung der Verbraucherrechte wichtig, dass marktbeherrschende Unternehmen genau beobachtet werden.
Bei Diesel und Benzin beliebt: Spritpreis-Apps wie die des ADAC
Digitalkonzerne weiter im Blick
Auch der bevorstehende Regierungswechsel in den USA dürfte an der kartellrechtlichen Ausrichtung nichts ändern. Laut Mundt seien bereits unter der früheren Trump-Regierung Verfahren gegen Digitalkonzerne eingeleitet worden.
Besonders der abgeschlossene Streit mit Meta, dem Mutterkonzern von Facebook und Instagram, dient als Beispiel für eine schärfere Regulierung. Nutzern dieser Dienste ist es nach dem Eingreifen der Behörde inzwischen möglich, selbst zu entscheiden, ob ihre Daten zusammengeführt oder getrennt behandelt werden. Auch ohne eine Datenfreigabe bleiben die Plattformen weiter nutzbar.
Kein Preisvergleich für Ladesäulen
Neben dem digitalen Markt analysiert das Bundeskartellamt auch den Wettbewerb im Energiesektor. Besonders bei Ladesäulen für Elektrofahrzeuge sieht die Behörde Probleme. Viele Kommunen vergeben Flächen bevorzugt an einzelne Anbieter, was die Auswahl für Verbraucher einschränken könnte.
Für Ladesäulen will das Bundeskartellamt keine Preisdatenbank bereistellen
Ein System zum Preisvergleich, ähnlich der bestehenden Spritpreis-Apps für Benzin, sei jedoch nicht vorgesehen. Laut Mundt könne eine solche Plattform Anbieter sogar dazu verleiten, ihre Preise untereinander abzustimmen, statt echten Wettbewerb zu schaffen.
Digitalisierung und KI im Blick
Zukünftig will das Bundeskartellamt auch Technologien wie Künstliche Intelligenz stärker untersuchen. Große Unternehmen mit umfangreichen Datenbeständen und finanziellen Ressourcen könnten ihre Marktmacht weiter festigen. Die Behörde setzt daher auf eigene digitale Werkzeuge, um Verstöße schneller zu erkennen und frühzeitig eingreifen zu können.