Der schwedische Möbelkonzern IKEA erprobt derzeit offenbar eine neue Navigationsfunktion in ersten Filialen. Mithilfe von Augmented Reality (AR) sollen Kunden künftig einfacher durch die weitläufigen Verkaufsflächen geführt werden. Wie dies aussieht zeigt ein auf der Kurznachrichtenplattform Threads veröffentlichtes Video.
Aktuell ist davon auszugehen, dass die gezeigten Funktion auf Technologien des Unternehmens Hyper basiert, das sich auf Indoor-Navigation spezialisiert hat.
Die AR-Navigation könnte das Auffinden genauer Standortdaten und Produktpositionen in Echtzeit ermöglichen. Dazu werden Karten und Routen innerhalb der Filiale erstellt, um Kunden zu bestimmten Artikeln zu leiten. Vergleichbare Anwendungen sind bereits von Google Maps bekannt, die ebenfalls eine Indoor-Navigation für bestimmte Gebäude bieten.
Video zeigt Hyper-Technologie
Das System von Hyper verspricht, ohne zusätzliche Hardware auszukommen, da es bestehende WLAN-Infrastrukturen und Smartphones der Kunden nutzt. Zudem ist das System in der Lage, Bewegungsdaten zu erfassen und zu analysieren. Dadurch könnten Händler Einblicke in das Kundenverhalten erhalten und ihre Verkaufsflächen optimieren.
Kritiker stellen jedoch infrage, ob solch eine präzise Navigation tatsächlich dem Geschäftsmodell von Einzelhändlern entspricht. Oftmals sei es im Interesse der Anbieter, dass Kunden längere Wege zurücklegen und dabei zusätzliche Produkte entdecken. Dennoch könnte die Technologie vor allem beim gezielten Einkauf von Vorteil sei und Warte- beziehungsweise Suchzeiten verringern.
Ob und wann die neue Funktion in allen IKEA-Filialen und vor allem innerhalb der offiziellen IKEA-App verfügbar sein werden, ist bisher nicht bekannt. Der Testlauf könnte jedoch einen Hinweis darauf geben, dass digitale Navigationshilfen in IKEAs stationären Geschäften künftig eine größere Rolle spielen werden.